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Joseph Berg’mann.
Casper, eine Tochter des damaligen Bürgermeisters von Tübingen,
Rudolf Casper. Diese gebar ihm eine einzige Tochter welche im
Jahre 1G46 den berühmten Juristen Wolfgang Adam Lauterbach hei-
rathete, zehn Kinder bekam und den 16. September 1662 starb.
Über seine Personalien erschienen folgende Schriften :
1. Die Leichenpredigt auf Thomas Lansius von Joseph Demm-
Ier, Professor der Theologie zu Tübingen. Tübingen 1658.
2. Panegyricus memoriae ac honori Thom. Lansii dictus publice
a Christoph. Caldenbach.,Tubingae 1658.
■ 3. Thomae Lansii cineres seu oratio de vita ejus heatoque excessu.
Habita Tubingae in illustri collegio a Magno Hesentalero.
1658. — Diese Schrift enthält am meisten biographisches Ma
terial. Hesenthaler war auch Professor am Collegium illustre.
Diese Mittheilung verdanken wir durch des gefeierten Doctors
Uhland gütige Vermittelung dem Herrn Bibliothekar Klüpfei
der die Geschichte der Universität Tübingen 1849 herausgegeben
hat, und zollen beiden schuldigen Dank. Derselben wollen wir noch
folgende Notiz die sich auf Lansius als Gelehrten und als Numis
matiker bezieht, hier als an rechter Stelle anfügen.
Lansius erwarb sich bei seinen Zeitgenossen, besonders durch
seine Consultatio de principatu inter provincias Europae, die zu
Tübingen mehrmals und zuletzt im J. 1655 in 8™ gedruckt und
sogar auf königlichen Befehl ins Englische übersetzt wurde, einen
bedeutenden Namen und war vom Kaiser und denReiclisfürsten häufig
zu Rathe gezogen, ja er erhielt vom K. Ferdinand III. eine goldene
Medaille mit dessen Bildniss. Auch sammelte er eine grosse Anzahl
der ältesten Münzen und suchte diesen Schatz stets zu mehren.
Der genannte Kaiser berief ihn mit diesem Münzschatz an seinen
Hof, da er aber die Reise nicht unternehmen konnte, überschickte
er denselben nach Wien, leider starb der Kaiser nach gar kurzer
Krankheit am 2. April 1657. Noch am Schlüsse des nämlichen Jah
res folgte ihm Lansius ins Grab. S. Elogium Thomae Lansii auc-
tore B. Theophilo Spizelio Augustano in: J. G. Schelhornii
Amoenitates literariae. Francofurti et Lipsiae. Tom. VI. 587—594.
XIX. S. 75. Die alte Familie Beltrame Cristiani ist im Mailändi-
sehen heimisch, von der auch Einige nach Genua übei’siedelten.
Petrus Julius Beltrame ward an K. Heinrich VIII. von England im J.
1538 zur Zeit seines Abfalles vom katholischen Glauben abgeordnet.