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Josef v. Karabacek.
steine dienen mußten: dementsprechend werden auch sie
ausdrücklich als ,Stelen' bezeichnet! 1
Was Wunder also, wenn sich gerade diese tief in das Volks
tum eingelebte Stelenform durch mehr oder minder dekorativ
verkünstelte Übertragung auf die Leichensteine traditionell auch
in die arabische Zeit fortpflanzte, also gerade da wieder in
Erscheinung trat, wo sie durch den uralten Gebrauch geheiligt
war. Wer könnte noch zweifeln, daß dem so ist, wenn auf
diesen arabischen Denkmälern die schmuckhafte Ansa-Form
Jahr 217 d. H. (= 822 n. Chr.), Strzygowski, 1. c., S. 311, Ab
bildung. 5,
o. J. (9. Jahrhundert n. Chr.), Strzygowski, 1. c., S. 315,
Abbildung 15 usw.
geradezu mit dem schmucklosen trapezoiden Schreibtafelgriff
(iansa) abwechselt,
O / Strzygowski, 1. c., S. 332, Abbild. 35.
Was in Strzygowskis Arbeit sonst noch zur Unterstützung
seines Problems auf dem Gebiete inschriftlicher und ornamen-
1 Vgl. die Inschrift auf einem hölzernen Mumientäfelchen bei
R. Hall: Proceedings of the Society of Biblical Archaeology, 1905, S. 48,
Nr. 1. o-niXr)’Apoeviou IIavo7roX!TOu ,Stele des Arsenios aus Panopolis“.
(Diesen Nachweis verdanke ich Herrn Prof. Dr. Bick.)