Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 166. Band, (Jahrgang 1910)

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I. Abhandlung: Wilhelm. 
mit Dittenberger Ar[«]av) slevdeoov havria tCö Aavlamw ytj 
%(7) "Anölliovog, vgl. auch IG YII 1780. In unserer sonstigen 
Überlieferung hat Wileken kein unmittelbar beweisendes Zeug 
nis für diese, Bedeutung der Kaiserin zu finden vermocht, 
doch an die Tatsache erinnert, daß Livia in den Provinzen 
schon bei Lebzeiten als Juno bezw. Hera verehrt worden 
ist, und auf Dio Cassius’ Bericht LVIII 2, 3 Uber die unge 
wöhnlichen Ehren verwiesen, die der Senat Livia nach ihrem 
Tode im Jahre 29 n. Chr. bewilligte. Als Grund für diese 
Ehrungen wird angeführt: ori re ovy dl(yovg acpcbv ioeaoMEi. 
Ycä o'ti, mxldccg noll&v hsrooipu YÖoag te noklöig avvE^sde- 
dÜY.ei ycI. ,Darnach hat Livia durch Unterstützung der Kin 
der und namentlich durch die Beihilfe zur Aussteuer der Töch 
ter sich als praktische Mitarbeiterin des Augustus im Sinne 
seiner Ehegesetzgebung bewährt. 1 Wenn auch dahingestellt 
bleibe, ob die Bezeichnung als genetrix orbis auf Münzen 
(Eckhel VI 154) in diesen Gedankenkreis gehört, so scheine 
damit für Livias Stellung als Eheschützerin wenigstens ein An 
haltspunkt gefunden. 
Ich glaube in diesem Zusammenhänge eine Inschrift besser 
verstehen zu können, die ich schon vor Jahren, in Widerspruch 
mit dem Herausgeber, auf Livia bezogen habe. Sie ist im Musen 
tal am Helikon bei den Ausgrabungen der französischen Schule 
gefunden worden, über deren Ergebnisse BCII XIV 546, XV 
381. 448. 659, XVIII 201, XIX 327, XXI 551, XXVI 129. 
291 und in G. Radet’s Werk, L’histoire et l’oeuvre de l’Ecole 
frangaise d’Atlienes p. 297 f. berichtet ist. Schon vor diesen 
Ausgrabungen waren fünf Basen von einem den Musen in 
ihrem Tale geweihten Denkmal bekannt geworden, IG VII 
1796. 1798. 1799. 1803. 1804 (die Bruchstücke IG VII 1800 
und 1801 sind, wie P. Jamot BCH XXVI 136 zeigt, als nicht 
in die Reihe gehörig auszuscheiden). Zwei andere Basen sind 
bei Gelegenheit der Ausgrabungen an der Stelle der byzan 
tinischen Kirche C A. TotAg, unter deren Resten der Unterbau 
eines kleinen Tempels der Musen aufgedeckt wurde, zutage ge 
kommen und von P. Jamot BCH XXVI 130f. n.IV. V veröffent 
licht. Eine achte und das sehr verstümmelte Bruchstück einer 
neunten sind in das Museum zu Erimokastro gewandert IG 
VII 1802. 1805 und nach A. D. Keramopullos' Mitteilung BCH
	        
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