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V. Abhandlung: Peitz.
a, i, o, u, m, n- r mit e, i, o. Zumal sind die Ligaturen von
c mit t, s mit t fast Regel. Neben dem tironischen Kürzungs
zeichen findet sich et außerordentlich häufig.
Kürzungen sind ebenfalls stark vertreten. Der allgemeine
Kürzungsstrich ist bald mit kleinem, nach unten gerichtetem
Häkchen als Abstrich versehen (vgl. Taf. I 1 ff.), bald bildet
er einen gefälligen Bogen (Taf. I 5 ecclesia, I 6 ecclesie). Er
beginnt oft gleichmäßig stark am linken Ende, oft mit zartem
Ansatz, zumal wenn er die Schäfte durchquert. Manchmal geht
er auch schräg nach oben und endet in einer Schlinge oder
einem Punkte (Taf. II 7 ecclesie. III 16 decembris. IV Nr. 3,
Z. 3 Quod, universalis. IV Nr. 7, Z. 8 ecclesie). Ähnlich steht
es mit der Zunge des e. Auch für die Kürzungen von -bus,
-rum, -tur, -que sind verschiedene Formen durcheinander ge
braucht, selbst innerhalb eines und desselben Stückes, das ganz
sicher von einer Hand einheitlich geschrieben ist. Einige Bei
spiele, aufs Geratewohl aus den verschiedensten Teilen des
Registers herausgegriffen, mögen diesen auffälligen und paläo-
graphisch vielleicht nicht uninteressanten Wechsel beleuchten.
In J IV 9 fol. 120 ab ist das geschwänzte e bald mit einer ge
schlossenen Schlinge gezeichnet (vgl. fol. 120 b , Taf. I 1 memorie,
3 que, 6 ecclesie, decanie, 10 que), bald hat es daneben noch
einen feinen, verlängerten Ansatzstrich (fol. 120 b = Taf. I 1
venerande, pape, 8 decanig),. bald ist es ein kurzer Zickzack,
der angehängt wird (fol. 120“, Z. 14 sue, 16 tue, 29 ecclesie-,
vgl. Taf. II 6 rome, 7 ecclesie su%), bald ein nach rechts hin
offener, einfacher Haken (fol. 120 a , Z. 18 cquanimiter). — Die
Endung -rum wird in J IV 12 auf fol. 122 a wiedergegeben
durch r mit durchgelegtem doppeltgeschwungenen Bogen mit
An- und Abstrich (nostrarum, in etwa ähnlich der Kürzung
in Taf. III 24 suorum, vgl. IV, Nr. 2, Z. 13 multorum) oder
durch r mit einem wie ein großer Nagel geformten senkrechten
Strich (episcoporum• vgl. IV, Nr. 5, Z. 6 teutonicorum) oder
durch r mit geradem Strich, der oben und unten senkrechten
Umbug zeigt (consiliorum; vgl. Taf. IV, Nr. 5, Z. 5 servorum).
Daneben erscheinen Formen wie die Verschiebung in Taf. V,
Nr. 1, Z. 2 servorum oder der lange, fein auslaufende Bogen in
Taf. III 5 apostolorum (vgl. Taf. I 21 eorum). — Für quod
stehen in J III 21 nebeneinander eine Kürzung, bei der das