Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 153. Band, (Jahrgang 1906)

146 
IV. Abhandlung: Schönbach. 
in psalterio et cithara. Der ander meister Raphael interpretatur 
,medicina Deih sin ambecht vindet man in Thobia, das er den 
visch uß dem wasser hieß zyhen und hieß in toten und essen 
und im behalten das hertz und die lebern und die galle. der 
5 (97) visch bezeiclient den tufel. als der visch nit leben mag 
on wasser, also enmag der tufel nit hüben, da das wassere nit 
enist dieser unsteten weit, welch mensch sin hertz dürr machet 
von allen creaturen, von frunden und von gute, bis an got 
alleine, der dotet den vyant. nü ziehent eme das hertz uß und 
10 mirkent sine arge list. er strichet uns das golt über das kuppher. 
er weis wol: riet er uns uffentlich das übel, das wir große 
sunde teten, wir envolgeden ime nit. nü machet er sich in des 
guden engels bilde und begynnet predigen : du solt alle dyne 
synne an got keren, dine ougen sollen weinen, du solt vyl 
15 wachen, bis das der torechte mensch das hirn bricht mit weinen, 
mit fasten, mit aller Unbescheidenheit, das tiltt er dar umb, 
das er irre werde und unnütz zo gotis dinst. etlichen, die wellen 
die bisselin zelen und enwillen nit eyn schusselin mit erbeissen 
essen und gent in eynen winkel und essent erre suester oder 
20 irme bruder nase und munt abe, also das sy verorteilen, das 
die andern tunt und es zo dem kosten wendent. by der lebern 
ist bezeichent die sueßikeit der sunden, das er gedenket: ich 
müß das thün; was ouch da von geschehet, das buzze ich dar 
nach, nü mirke die galle an der leberen, das ist die bitterkeit 
25 an der sunden. ob ein man were also wol gezogen (98) mit 
guten sieten und milte, das man nit wandeis an yme fünde, 
ob der sync leint tod slüge, da müste man sprechen, das das 
kint wol verdienet hette an syme vatter. also wol gesiettet ist 
unser herre und also lieb ist yme die sele, das er sy ntimmer 
30 vertribe, want die sunden sint so groß und so gruwelich, si 
werfent die sele in die bitter helle, hie von sollen wir gescheiden 
werden, den visch sol man essen, als dem menschen bekorünge 
zo kommet, so uberwint er sy mit des engels rote, und wirt 
dürrer dan vor, so wirt dem tufel we. ein nüwe leben sol man 
35 an sich nemen, als sant Paulus sprichet: ich enlebe nit, got 
lebet in mir. man sol nach gotis willen und in syme dinste 
leben, nit nach der menscheit oder nach dem fleische. 
2 Tot). 11, 1 ff. 
35 Gal. 2, 20.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.