Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 123. Band, (Jahrgang 1891)

,Yom Rechte 1 und ,die Hochzeit 1 . 
3 
Die Verse sind fortlaufend geschrieben und durch Reim 
punkte von einander getrennt. Die Quaternionen I und II 
enthalten auf jeder Seite, auf der sich keine Bilder befinden, 
je 23 Zeilen, III—XV je 26 (mit Ausnahme von 101“, das den 
Schluss des Physiologus mit 23 Zeilen enthält), von XVI bis zum 
Schluss je 25 (nur 122 ab und 161 b mit 26, 153 a mit 24 und 135 a 
mit 23 Zeilen). Von jüngerer Hand ist im Quaternio X ,dominus 
nobiscum' und XXI ,dew vil lieben frawen mein . der diener 
wil ich immer sein' an den Rand geschrieben. Für den Dialekt 
der Handschrift sind etwa folgende Einzelheiten von Belang: 
Germ, ei wird stellenweise durch ai gegeben, so swaizze 
7, 6; aige 12, 19; 15, 8; ain 19, 13; losait, boshait 20, 23; 
uraislichen 35, 17; gemaiton 37, 11; urtailaere 41, 2; ei(-age = 
aei in taeidincli 36, 6. 
Germ, u — ou in ouz 6, 4; 42, 22; ouzzen 15, 3; ouf 
22, 18; 23, 25; 28, 8; 32, 14; 36, 22; 41, 24; ouffe 27, 6; 
lious 20, 8; 30, 11. 14; schour, nachgebour 13, 17; uersoumet 
28, 25; foulen 31, 6; louhte (prt.) 25, 25; 37, 3; trout 39, 5; 
brout 24, 24; 26, 22 u. ö. Daneben finden sich noch viele ü, 
z. B. üz 37, 7; uzzer 23, 20; üf 37, 17 etc. 
Germ, iu ist öfter = ou, wie louten 22, 21; 23, 17 u. ö.; 
louhtent 29, 9. 11; sonst iu. (Die beiden Fälle salüte und lute 
43, 9; 25, 10 erkläre ich mir dadurch, dass der Schreiber, der 
zur Bezeichnung des gesprochenen ou = ü zwischen ü und ou 
schwankte, dieses Schwanken auch auf ou = iu übertrug; 
anders Scherer QF. VIII, 18). 
Umgelautetes germ. ü = ou, z. B. broute 25, 2. 6 u. ö. 
9 wird durch e, häufiger durch i (ca. 230 Fälle) bezeichnet; 
zweimal durch u: situn, bluotun (inf.) 35, 13. e wird durch ae 
gegeben in iemaen 9, 13; niemaen 28, 2; daer 36, 20 (6, 20 
nae ist Schreibfehler Kar. s; die Handschrift hat ne). 
Umgelautetes a ist meist e; ae in folgenden Fällen: un- 
gemaettich 11, 5; gemaehelen 12, 12; gaerwen 25, 14; waehset 
32, 13; almaehtigen (so die Hs.!) 27, 12. Unterbleiben des Um 
lautes: gemahelin 27, 7; 35, 6; gemahelet 27, 5. 
Die Verbindung -ort ist durch -art gegeben in wart 
(verbum) 20, 24; 27, 13; 30, 12. 
Unorgan, e ist recht häufig: mage 4, 17; 11, 16; 13, 8; 
19, 21; 33, 22; lehe (prt.) 22, 23; taete 40, 11; chome (prt. 
1*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.