lieber ein griechisches Schriftsystem des vierten Jahrhunderts.
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Anmerkungen.
1 D. h. nicht vor dem Jahre 164 nach Christi Geburt (vgl. des Ver
fassers Bemerkungen in Wiener Studien II, S. 2—3).
2 Gardthausen, Griechische Paläographie, S. 214.
3 Vgl. R. Förster’s allerdings nur hypothetische Aeusserung in Jahr
büchern für classische Philologie, 1880, S. 55. Derselbe drückt sein Befremden
darüber aus, dass Gardthausen das tachygraphische Alphabet (an dessen vor
römischen Ursprung freilich Förster selbst nicht glaubt) ,nicht in Athen,
sondern in einer dorischen Handelsstadt wie Korinth entstanden sein lässt. 1
4 Welche ungemeine Schwierigkeiten dieselbe bietet, dies hat mich
der mir von Herrn Köhler, dem ich auch einige freundliche briefliche Mit
theilungen verdanke, gtitigst übersandte Papierabklatsch kennen gelehrt.
5 Die Möglichkeit, dass es sich hier nicht um eine graphische Er
findung, sondern um die Wiedergabe eines fremdländischen historischen
Alphabetes handle, erwähne ich nur um sie abzuweisen. Alles spricht gegen
diese Annahme: die Aufstellung auf der Akropolis, von der noch späterhin
die Rede sein soll; das geringe Interesse, welches sogar die wissensdurstigsten
Griechen jener Epoche fremden Sprachen und Schriften entgegenbrachten;
die augenscheinliche Beschränkung auf eben den Lautbestand der hellenischen
Sprache (vgl. insbesondere Zeile 3—4: to os jts'jjucTov twv o<oV7]Evrwv V) —,
schliesslich und hauptsächlich die Thatsache, dass das Element rationeller
Umbildung und Anpassung zwar schwerlich einem einzigen geschichtlichen
Schriftsystem gänzlich fehlt, noch weniger aber bei irgend einem zu der
gestalt ausschliesslicher Herrschaft gelangt ist. Die nächste — und doch
welche entfernte! — Analogie bietet wahrscheinlich die Schrift der Aethiopen,
welche ,durch Anfügung kleiner Striche oder Ringe an das Con-
sonantenzeichen die Art des darin enthaltenen Vocals anzudeuten unter
nahmen' (Dillmann, Aethiopische Grammatik, S. 20). Und zwar kommt, am
deutlichsten bei n und i, diesen Zeichen auch ein unverkennbarer Stellen
werth zu (S. 22 und Schrifttafel I). Es gilt hierbei, da «, der eine der
sieben Vocale des Aethiopischen, den Consonantenzeiehen als solchen in-
härirt, nicht mehr als sechs Laute wiederzugeben.
Ci Wollte man sich mit peinlicher Genauigkeit ausdrücken, so müsste
man sagen: die Sprachlaute gestatten eine zwiefache Classeneintheilung
— nach ihrem Erzeugungsort und nach ihrer Erzeugungsweise — und ein
rationell gestaltetes System von Lautzeichen sollte beide Eintheilungsgründe
nach Thunlichkeit berücksichtigen. Oder, wie ein Meister dieses Wissens
gebietes, der ältere Dubois-R eymon d denselben Gedanken ausdrückt: