Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 3. Band, (Jahrgang 1849)

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Der Goneral-Secretiir las hierauf nachsichenden, von dem 
coiTcspondirenden Mitglicde, Herrn Professor Franz Petrina 
in Prag; eingesendeten Aufsatz : 
Einfluss der Entfernung des Polardrahtes von 
der Magnetnadel auf das Maximum ihrer Ahlenkung. 
Als ich mich mit dem Gesetze der magnetischen Fernwir 
kung- galvanischer Ströme etwas umfassender, als es bisher ge 
schah , beschäftigte, konnten mir weder die experimentellen 
Arbeiten von G. G. Schmidt, Dr. See bock, Biot und Sa- 
vart darüber noch die theoretischen Ilerleitungen desselben 
von verschiedenen Physikern vollkommen genügen. Denn die 
Versuche sind angestellt worden mit keine hinreichende Genauig 
keit zulassenden Apparaten, bei unzureichender Verschiedenheit 
der Entfernungen der Magnetnadel vom Strome, und mit, wie 
es damals nicht anders sein konnte, veränderlichen Strömen. 
Die theoretischen Ilerleitungen aber fand ich auf Voraussetzun 
gen beruhend, die ich nach meinen Erfahrungen nicht rechtfer 
tigen konnte. 
Diese Umstände bewogen mich, mannigfaltige Versuche 
über diesen wichtigen Gegenstand anzustellen, deren Resultate 
ich später veröffentlichen werde. Ich erlaube mir hier nur eines 
einzigen Resultates zu erwähnen, welches nicht nur die Phy 
siker, sondern auch die Mechaniker interessiren dürfte. 
Nach meinen Vorarbeiten waren es die Schwingungsversuche, 
welche die genauesten Resultate erwarten Hessen, wesswegen 
ich ihnen auch die meiste Aufmerksamkeit schenkte, und keine 
Auslage sparte bei der Einrichtung eines hiezu tauglichen Apparates. 
Uebcr einem langen, im magnetischen Aequator gespannten 
Drahte hing an einem langen auf den Draht senkrechten Kokon 
faden eine cylindrisclie oder prismatische Declinationsnadel, die 
dem Drahte bis zur Berührung genähert, und von ihm bis aut 
12 Zoll entfernt werden konnte. Durch den Draht wurde ein 
Strom von mehreren DanicH’schen Elementen geleitet und für 
seine Constanz durch einen in die Kette eingeschalteten Rheo- 
staten und einen sehr empfindlichen Multiplicator, der einen 
Zweigstrom aufnahm, hinreichend gesorgt. Dem Strome wurde 
eine Richtung gegeben, welche die Nadel in ihrer Lage zu er 
halten suchte. Noch bevor die Kette geschlossen war, wurde
	        
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