Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 27. Band, (Jahrgang 1857)

die physicalischen Verhältnisse krystallisirter Körper. 
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Charakter bei zweiaxigenKrystallen keinen besonderen theoretischen 
Werth legen, da er eben nur die Bedingung 
a 3 — b a ^ t> 3 — c 3 
ausspricht, was unsere Kenntniss über die wirklichen Grössenver 
hältnisse nicht wesentlich fördert; um so brauchbarer wird überdies 
Merkmal, wenn es zur naturhistorischen Unterscheidung benützt wird, 
da es leicht und sicher zu ermitteln ist. Wir haben desslialb bei 
positiven Krystallen in dem Axenschema ein Pluszeichen unter das c', 
bei negativen ein Minuszeichen unter das a gesetzt, zum Zeichen, 
dass die entsprechende Elasticitätsaxe erste Mittellinie der optischen 
Axe ist. So zeigt 
Aragonit . . . . cab, 
äpfelsaurer Kalk cab, 
dass im kohlensauren und äpfelsauren Kalk die Elasticitätsaxen die 
selbe Orientirung gegen die entsprechenden Krystallaxen besitzen, 
dass aber im Aragonit die grösste, im äpfelsauren Kalk die kleinste 
Elasticitätsaxe erste Mittellinie der optischen Axen ist. Will man 
daher aus Aragonit und aus äpfelsaurem Kalk Platten schneiden, 
welche die Axen zeigen, so ist Aragonit senkrecht gegen die auf 
rechte, äpfelsaurer Kalk senkrecht gegen die Krystallaxe, die in 
unserer Zeichnung von rechts nach links liegt, anzuschleifen. 
Um dies Verhältniss auch in der Zeichnung anzudeuten, haben 
wir bei positiven Krystallen ein 
l> 
hei negativen ein 
a 
an die entsprechenden Axenenden gesetzt. 
Die Einführung dieser Symbole gewährt noch manche andere 
Erleichterung. So wurden bisher die Absorptions- und pleochroma- 
tischen Verhältnisse nach den Krystallaxen oder den Mittellinien der 
optischen Axen, ohne Rücksicht auf den optischen Charakter, orien- 
tirt, während sie eigentlich doch nach der Natur der Sache auf die 
Elasticitätsaxen zu beziehen sind; bezeichnen wir durch 
e-ap e -fj p e -cp 
die Absorptionsgrössen für die Vibrationen parallel den Elasticitäts 
axen a, b, C (wo e die Basis der. natürlichen Logarithmen ist, und
	        
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