die physicalischen Verhältnisse krystallisirter Körper.
7
Charakter bei zweiaxigenKrystallen keinen besonderen theoretischen
Werth legen, da er eben nur die Bedingung
a 3 — b a ^ t> 3 — c 3
ausspricht, was unsere Kenntniss über die wirklichen Grössenver
hältnisse nicht wesentlich fördert; um so brauchbarer wird überdies
Merkmal, wenn es zur naturhistorischen Unterscheidung benützt wird,
da es leicht und sicher zu ermitteln ist. Wir haben desslialb bei
positiven Krystallen in dem Axenschema ein Pluszeichen unter das c',
bei negativen ein Minuszeichen unter das a gesetzt, zum Zeichen,
dass die entsprechende Elasticitätsaxe erste Mittellinie der optischen
Axe ist. So zeigt
Aragonit . . . . cab,
äpfelsaurer Kalk cab,
dass im kohlensauren und äpfelsauren Kalk die Elasticitätsaxen die
selbe Orientirung gegen die entsprechenden Krystallaxen besitzen,
dass aber im Aragonit die grösste, im äpfelsauren Kalk die kleinste
Elasticitätsaxe erste Mittellinie der optischen Axen ist. Will man
daher aus Aragonit und aus äpfelsaurem Kalk Platten schneiden,
welche die Axen zeigen, so ist Aragonit senkrecht gegen die auf
rechte, äpfelsaurer Kalk senkrecht gegen die Krystallaxe, die in
unserer Zeichnung von rechts nach links liegt, anzuschleifen.
Um dies Verhältniss auch in der Zeichnung anzudeuten, haben
wir bei positiven Krystallen ein
l>
hei negativen ein
a
an die entsprechenden Axenenden gesetzt.
Die Einführung dieser Symbole gewährt noch manche andere
Erleichterung. So wurden bisher die Absorptions- und pleochroma-
tischen Verhältnisse nach den Krystallaxen oder den Mittellinien der
optischen Axen, ohne Rücksicht auf den optischen Charakter, orien-
tirt, während sie eigentlich doch nach der Natur der Sache auf die
Elasticitätsaxen zu beziehen sind; bezeichnen wir durch
e-ap e -fj p e -cp
die Absorptionsgrössen für die Vibrationen parallel den Elasticitäts
axen a, b, C (wo e die Basis der. natürlichen Logarithmen ist, und