die physicalischen Verhältnisse krystallisirter Körper.
Zeichnung ja immer noch erkennbar und kann die Aufstellung dazu
verwendet werden, etwas auszusprechen, was die blossen räumlichen
Dimensionen nicht auszusagen vermögen. Wir haben ausserdem die
Symbole der Flächen, nach welchen Theilbarkeit stattfindet, durch
Klammern von den übrigen unterschieden.
Es lässt sich nicht leugnen, dass einer durchgreifenden Auf
stellung und Bezeichnung nach den dargestellten Grundsätzen sich
manche Schwierigkeiten entgegensetzen.
Ein erster Einwurf ist, dass sie durchsichtige Körper voraus
setzt. Wir könnten dagegen ein wenden, dass in der Untersuchung
der Reflexionserscheinungen das Mittel geboten ist, auch für metal
lische Krystalle die entsprechende Orientirung zu gewinnen; aber
wie die Beobachtungsmittel und die Objecte bis jetzt beschaffen sind,
so wird diese Art der Bestimmung wohl noch geraume Zeit nicht an
gewandt werden können. Wir wollen uns auch nicht auf die Hoffnung
stützen, dass aus einer Reihe von fortgesetzter Untersuchung das
Mittel gewonnen werden wird, aus anderen als den optischen
Erscheinungen die Orientirung der letzteren zu erschlossen; obschon
gegen diese Erwartung gewiss nichts einzuwenden wäre und wir in
nächster Zeit über die Möglichkeit oder Unmöglichkeit ihrer Reali-
sirung uns nähere Auskunft erholen werden. Wir glauben aber, dass
es schon ein Vortheil ist, wenigstens für die durchsichtigen Krystalle
eine Aufstellung zu besitzen, die so viel mehr aussagt als die bis
herige willkürliche.
Ein zweiter Einwurf wird durch das Auftreten von Substanzen
geboten, die die merkwürdige Eigenthümlichkeit zeigen, dass die
Ebene der optischen Axen für rothes Licht senkrecht steht auf der
Ebene der optischen Axen für blaues. Diesem wird aber begegnet
durch die Feststellung, dass die Orientirung ein für alle Mal sich
nur auf die Lage der Elasticitätsaxen für rothes Licht bezieht. Auch
die Bemerkung, dass die Richtung der Elasticitätsaxen wesentlich
von der Temperatur abhängig sei, scheint kaum von praktischer
Schwierigkeit; einmal sind die Änderungen, welche durch Wärmezu-
oder Abnahme bedingt werden, so gering, dass es einer gewaltigen
Temperatur-Revolution auf Erden bedürfte, bis die Elasticitätsaxen
ihre Stellungen vertauschten, einer Revolution, welche höchst wahr
scheinlich allen Streit um menschliche Meinungen für immer schlich
ten müsste; andererseits stehen wir noch zu sehr am Eingang zur