ß Stricker. Unters, über die Papillen in der Mundhöhle d. Froschlarven.
Der Nervenreichthum der Schleimliautpapillen stellt es eben
falls ausser Zweifel, dass sie einer Empfindung vorstehen. Der Um
stand jedoch, dass zur Zeit ihrer höchsten Ausbildung noch kein
eigentliches Geschmacksorgan ausgehildet ist, und dass an der Stelle,
wo später die Zunge erscheint, zu jener Zeit breite mit den Papillen
gleichgebaute Schleimhautfortsätze vorhanden sind, legen den Ge
danken nahe, dass wir es hier mit einem provisorischen Geschmacks
organe zu thun haben. Mit dem Erscheinen der hintern Extremiläten
verkümmern sie allmählich und sind endlich im ausgebildeten Thiere
gar nicht mehr zu finden.
Erklärung der Abbildungen.
Figur i stellt eine Papille aus dem Boden der Mundhöhle hei 300 maliger
Vergrösserung dar.
a Nervenfaden,
b quergelagerte Kerne,
c Grenze zwischen dem pigmentirten und durchscheinenden Theile •
der Papille.
Figur 2 stellt eine Papille dar, welcher das pigmenthaltige Epithel gänzlich
fehlt. Vergrösserung 400 Mal.
a und b wie in Fig. 1,
d dunkler Saum durch das Epithel gebildet.
Figur 3. Zwei Papillen vom freien Rande der Unterlippe nach Behandlung
mit acid. acet. glaciale und Glycerin. Vergrösserung 330.
a und b wie früher.
rf Epithelialsaum der sich von einer Papille auf die andere ununter
brochen fortsetzt.