Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 26. Band, (Jahrgang 1857)

Beiträge zur österreichischen Grotten-Fauna. 
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Trncliyspliucra nov. gen. 
(Fig. 1-6.) 
Dieses Geschlecht charakterisirt sich durch seinen länglich 
ovalen Körper, der aus eilf gürtelförmigen, an der Oberfläche mit 
kleinen Höckern besetzten Segmenten zusammengesetzt ist und zu 
beiden Seiten des Kopfes vier in einer Längsreihe hinter einander 
stehende rudimentäre Augen trägt. 
Der Kopf (Fig. 3) ist breiter als lang, dreieckig. Der hintere 
Rand, fast gerade, geht unter einem sehr stumpfen Winkel beiderseits 
in den bogenförmigen Seitenrand über. Dieser hat gegen sein vor 
deres Ende hin einen leichten Einschnitt, von wo er alsbald in den 
gleichfalls bogenförmigen Vorderrand sich verliert. In der Mitte des 
letzteren bemerkt man einen ziemlich tiefen Ausschnitt, aus dessen 
Grunde ein stumpfer kegelförmiger Fortsatz hervorragt (Fig. 3 «). 
Die obere Fläche ist gewölbt und namentlich in ihrer vordem Hälfte 
mit einzelnen spitzen Höckerehen besetzt. Etwas hinter der Mitte 
und gegen den Seitenrand hin sind die Fühler (6) eiugefügt. Dieselben 
sind siebengliederig und gegen ihr Ende hin verdickt. Das erste und 
zweite Glied haben fast gleiche Länge, das dritte, länglich keulen 
förmig, erreicht die doppelte Länge des vorhergehenden zweiten; 
das vierte und fünfte Glied sind wieder kurz, beide zusammen kaum 
so lang als das dritte, dagegen zeichnet sich das darauffolgende 
sechste Glied durch seine Länge und Dicke vor allen übrigen aus 
und nimmt an seinem abgestutzten äussern Ende das siebente kleinste 
rundliche Glied auf. Alle Glieder sind mit kurzen steifen Börstchen 
besetzt. Zwischen der Einfügungsstelle der Antennen und dem 
äussern Seitenrande ist eine länglich ovale Grube (c) ebenso wie 
bei den übrigen Glomeriden vorhanden. 
Am hintern Seitenrande findet man vier hinter einander liegende 
Augen (f/). Von diesen sind jedoch nur die zwei vordem etwas 
deutlicher ausgebildet und ähnlich wie bei den übrigen Glomeriden 
gebaut, während die zwei hintern ganz rudimentär geworden sind, 
eines lichtbrechenden Körpers entbehren und als zwei kleine in 
einander verschwommene dunkle Pigmenthaufen erscheinen *). 
*) Ich zweifle nicht, dass die meisten Höhlenthiere, welche bisher als vollkommen 
augenlos beschrieben wurden, mit Rudimenten von Augen versehen sind, dass aber
	        
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