Beiträge zur österreichischen Grotten-Fauna.
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Trncliyspliucra nov. gen.
(Fig. 1-6.)
Dieses Geschlecht charakterisirt sich durch seinen länglich
ovalen Körper, der aus eilf gürtelförmigen, an der Oberfläche mit
kleinen Höckern besetzten Segmenten zusammengesetzt ist und zu
beiden Seiten des Kopfes vier in einer Längsreihe hinter einander
stehende rudimentäre Augen trägt.
Der Kopf (Fig. 3) ist breiter als lang, dreieckig. Der hintere
Rand, fast gerade, geht unter einem sehr stumpfen Winkel beiderseits
in den bogenförmigen Seitenrand über. Dieser hat gegen sein vor
deres Ende hin einen leichten Einschnitt, von wo er alsbald in den
gleichfalls bogenförmigen Vorderrand sich verliert. In der Mitte des
letzteren bemerkt man einen ziemlich tiefen Ausschnitt, aus dessen
Grunde ein stumpfer kegelförmiger Fortsatz hervorragt (Fig. 3 «).
Die obere Fläche ist gewölbt und namentlich in ihrer vordem Hälfte
mit einzelnen spitzen Höckerehen besetzt. Etwas hinter der Mitte
und gegen den Seitenrand hin sind die Fühler (6) eiugefügt. Dieselben
sind siebengliederig und gegen ihr Ende hin verdickt. Das erste und
zweite Glied haben fast gleiche Länge, das dritte, länglich keulen
förmig, erreicht die doppelte Länge des vorhergehenden zweiten;
das vierte und fünfte Glied sind wieder kurz, beide zusammen kaum
so lang als das dritte, dagegen zeichnet sich das darauffolgende
sechste Glied durch seine Länge und Dicke vor allen übrigen aus
und nimmt an seinem abgestutzten äussern Ende das siebente kleinste
rundliche Glied auf. Alle Glieder sind mit kurzen steifen Börstchen
besetzt. Zwischen der Einfügungsstelle der Antennen und dem
äussern Seitenrande ist eine länglich ovale Grube (c) ebenso wie
bei den übrigen Glomeriden vorhanden.
Am hintern Seitenrande findet man vier hinter einander liegende
Augen (f/). Von diesen sind jedoch nur die zwei vordem etwas
deutlicher ausgebildet und ähnlich wie bei den übrigen Glomeriden
gebaut, während die zwei hintern ganz rudimentär geworden sind,
eines lichtbrechenden Körpers entbehren und als zwei kleine in
einander verschwommene dunkle Pigmenthaufen erscheinen *).
*) Ich zweifle nicht, dass die meisten Höhlenthiere, welche bisher als vollkommen
augenlos beschrieben wurden, mit Rudimenten von Augen versehen sind, dass aber