Ein geologischer Durchschnitt der Alpen von Passau bis Duino. 32i>
Schottermassen des Fellathales verhüllt, und ist mehr zusammen
hängend erst wieder im Pontebahach entblösst.
Der südliche Zug bildet eine fortlaufende Masse von dem Thale
des Schlizabaches bis über das Fellathal hinaus.
Südlich davon folgt nun zunächst wieder der schon mehrmals
erwähnte lichte Kalkstein und Dolomit. Derselbe bildet die Berge im
Hintergründe des Weissenbachthales, südöstlich von Raibl, wo sich
dasselbe durch die Vereinigung der beiden kleinen Arme, des Römer
baches und Torerbaehes bildet. Auf der Linie unseres Durch
schnittes, auf der rechten Seite des Schlizabaches bildet er den
Fünfspitz und Schoberkogel, gegenüber den Königsberg bei Raibl mit
seinen reichen Erzlagerstätten, dann weiter nach West den heiligen
Berg im Kaltwasserthal, den Mittagskofel südlich von Malborgeth, den
Monte Gosadon, M. Bieliga, M. Classoral, endlich auf der linken Seite
des Fellathales den Monte Gievals, M. Gleriis u. s. w.
Das Gestein ist vorwaltend hellgrau oder weiss gefärbt, doch
kommen auch dunklere Varietäten vor. Es ist meistens wirklicher
Dolomit, oft krystallinisch körnig zusammengesetzt, mit Drusen, auf
denen kleine Dolomit-Rhomboeder ausgebildet sind. Nähere Beschrei
bungen verschiedener Varietäten enthält namentlich die Abhandlung
des Hrn. v. Morlot J ). Die Schichten, wo sie erkennbar sind, fallen
regelmässig nach Süd. Von Versteinerungen wurden auch in diesem
Zuge bisher nur unbestimmbare Crinoidenstiele oder eigentlich Hold-
räume, welche auf das ehemalige Vorhandensein solcher hindeuten,
aufgefunden.
Einen sicheren Anhaltspunkt zur Feststellung des Alters des
Dolomites, der uns beschäftigt, geben aber die demselben zunächst
auflagernden Schichten. Es sind dies die von unseren Geologen soge
nannten Raibler Schichten, die sich durch einen ausserordentlichen
Reichthum an Petrefacten auszeichnen, darunter Arten, welche der
oberen alpinen Trias, den Cassianer und Hallstätter Schichten, eigen-
thümlich sind. Ich werde weiter unten auf diese Schichten ausführ
licher zurückkommen.
Unsere Dolomite liegen demnach zwischen den unteren Trias
schichten und einem Schichtcomplexe, welcher der oberen Trias
angehört.
') Jahrbuch der k. k. geologischen Ueichsanstult 1. S. 2i>7.