Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 25. Band, (Jahrgang 1857)

Ein geologischer Durchschnitt der Alpen von Passau bis Duino. 32i> 
Schottermassen des Fellathales verhüllt, und ist mehr zusammen 
hängend erst wieder im Pontebahach entblösst. 
Der südliche Zug bildet eine fortlaufende Masse von dem Thale 
des Schlizabaches bis über das Fellathal hinaus. 
Südlich davon folgt nun zunächst wieder der schon mehrmals 
erwähnte lichte Kalkstein und Dolomit. Derselbe bildet die Berge im 
Hintergründe des Weissenbachthales, südöstlich von Raibl, wo sich 
dasselbe durch die Vereinigung der beiden kleinen Arme, des Römer 
baches und Torerbaehes bildet. Auf der Linie unseres Durch 
schnittes, auf der rechten Seite des Schlizabaches bildet er den 
Fünfspitz und Schoberkogel, gegenüber den Königsberg bei Raibl mit 
seinen reichen Erzlagerstätten, dann weiter nach West den heiligen 
Berg im Kaltwasserthal, den Mittagskofel südlich von Malborgeth, den 
Monte Gosadon, M. Bieliga, M. Classoral, endlich auf der linken Seite 
des Fellathales den Monte Gievals, M. Gleriis u. s. w. 
Das Gestein ist vorwaltend hellgrau oder weiss gefärbt, doch 
kommen auch dunklere Varietäten vor. Es ist meistens wirklicher 
Dolomit, oft krystallinisch körnig zusammengesetzt, mit Drusen, auf 
denen kleine Dolomit-Rhomboeder ausgebildet sind. Nähere Beschrei 
bungen verschiedener Varietäten enthält namentlich die Abhandlung 
des Hrn. v. Morlot J ). Die Schichten, wo sie erkennbar sind, fallen 
regelmässig nach Süd. Von Versteinerungen wurden auch in diesem 
Zuge bisher nur unbestimmbare Crinoidenstiele oder eigentlich Hold- 
räume, welche auf das ehemalige Vorhandensein solcher hindeuten, 
aufgefunden. 
Einen sicheren Anhaltspunkt zur Feststellung des Alters des 
Dolomites, der uns beschäftigt, geben aber die demselben zunächst 
auflagernden Schichten. Es sind dies die von unseren Geologen soge 
nannten Raibler Schichten, die sich durch einen ausserordentlichen 
Reichthum an Petrefacten auszeichnen, darunter Arten, welche der 
oberen alpinen Trias, den Cassianer und Hallstätter Schichten, eigen- 
thümlich sind. Ich werde weiter unten auf diese Schichten ausführ 
licher zurückkommen. 
Unsere Dolomite liegen demnach zwischen den unteren Trias 
schichten und einem Schichtcomplexe, welcher der oberen Trias 
angehört. 
') Jahrbuch der k. k. geologischen Ueichsanstult 1. S. 2i>7.
	        
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