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Partscli. Über das Bleteoreisen von Seeläsgen.
wärtig in Breslau zerschnitten. Ein Theil der Fragmente wird nach
Dresden wandern und dort käuflich ausgeboten werden, ein anderer
soll in feste Hände gekommen sein. Dem kais. Mineralien-Cabinete
sind von Dresden bereits zwei Musterstückchen von diesem Eisen
zugekommen, die ich der Akademie zur Ansicht vorlege. An dem
einen wurden hier vier Schnittflächen polirt und sodann mit Salpe
tersäure geätzt, von dem anderen ein kleines Stückchen ahgesägt,
um das specifische Gewicht zu bestimmen. Auch der kleine von
der Akademie erhaltene Abschnitt wurde polirt und geäzt, und
liegt ebenfalls zur Ansicht vor.
Durch die eben genannte Behandlung (Poliren und Ätzen)
kann bekanntlich die innere Beschaffenheit der Meteor-Eisenmassen
aufgeschlossen werden. Es ist dadurch bei den bisher bekannt ge
wordenen Eisenmassen eine nicht geahnte Verschiedenheit an Tag
gekommen. Herr von Widmannstätten hat das Verdienst, die
Entdeckung jener merkwürdigen Figuren an, durch Hitze angelau
fenen oder mit Säuren behandelten Meteoreisen gemacht zu haben,
die man ihm zu Ehren Widmannstättische Figuren nennt. Hofrath
von Schreib ers hat in den Beiträgen zur Geschichte und Kennt-
niss meteorischer Stein- und Metallmassen die Natur derselben ge
nauer erörtert und auch zuerst unmittelbare Abdrücke von geätzten
Flächen einiger Arten von Meteoreisen geliefert. In der Schrift:
„Die Meteoriten oder vom Himmel gefallenen Steine und Eisen
massen im k. k. Hof-Mineralien-Cabinete zu Wien,” habe ich die
innere Beschaffenheit aller in unserer Meteoriten-Sammlung befind
lichen, auf die verschiedenste Art zu wissenschaftlichen Untersu
chungen vorgerichteten, Eisenmassen erörtert und dieselbe darnach
in eine systematische Reihe zu bringen gesucht. Wir wollen nun
sehen, wie das neue Seeläsgener Eisen beschaffen ist, und wo wir
dasselbe einzureihen haben werden.
Dieses Meteoreisen gehört zu den derben Eisenmassen von
unbestimmter Form, oder zu jener Abtheilung, in welcher keine
Einmengungen Vorkommen, die auf die Gestalt des Eisens Einfluss
ausüben können, wie dies zum Beispiel bei dem Palass’schen oder
sibirischen Meteoreisen der Fall ist, bei welchem der eingemengte
Olivin die ästige oder schwammartige Gestalt des Eisens, wenn er
aus der Masse heraus gefallen ist, bestimmt. Von fremdartiger
Einmengung ist in den, uns zur Ansicht vorgelegten drei kleinen