Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 17. Band, (Jahrgang 1855)

Über das Nervensystem der Nematoden. 
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gewahr werden und halte es daher nicht für wahrscheinlich, dass 
sie dem Nervensysteme angehören. Zu beiden Seiten der seitlichen 
Furchen stösst man schon auf Längsreihen von exquisiten Ganglien 
zellen (Fig. 1 cl), welche sich durch folgende Merkmale charakte- 
risiren. Sie besitzen eine oblonge Gestalt und sind mit ihrem längeren 
Durchmesser stäts parallel der Längenaxe des Thierkörpers gelagert. 
Von den beiden gegenständigen Enden des Längendurchmessers 
der Ganglienzelle entspringen stäts kurze, einfache, sich nie bifur- 
cirende Verbindungsäste zu der vor- und rückwärts gelegenen 
Ganglienzelle. Diejenigen Zellen (Fig. 1 d), welche zunächst der 
breiten Seitenfurche gelagert sind, scheinen mir über letztere keine 
querlaufenden Äste zu schicken; ich konnte wenigstens nie etwas 
Derartiges hier beobachten, während auf der entgegengesetzten 
Seite des Querdurchmessers der Ganglienzellen zunächst der Seiten 
furchen stäts die von den Zellen ihren Ursprung nehmenden, in 
querer Richtung zur Längenaxe des Thierkörpers ziehenden Nerven 
wahrgenommen werden können. 
Die stäts an der Innenseite der Längsmuskelfaserschichte gele 
genen Ganglienzellen haben in ihrer mittleren Grösse einen Längen 
durchmesser von 0-072 Millim.; der einer derartigen Zelle angehörige, 
ovale Kern misst 0-024 Millim., beträgt somit ein Drittel des Durch 
messers der Zelle. Die Kerne enthalten ein, zwei oder mehrere 
Kernkörperchen von 0 0024—0-0036 Millim. Die kolossalen ovalen 
Kerne können selbst einen Durchmesser von 0-048 Millim. erlangen, 
wobei auch die Kernkörperchen an Zahl (zu 10 —12) zunehmen; 
die Zellen nehmen sodann ein entsprechend ansehnliches Volumen 
ein, wie in Fig. 2, wo a, a, a die Verbindungsäste der Ganglien 
zellenkette, b, b kürzere, kleinere Ausstrahlungspunkte, c, c dickere 
abgehende Nerven vorstellen. 
Die Nerven haben nahe ihrer Ursprungsstelle eine ungefähre 
Dicke von 0-012 Millim., verschmälern sich jedoch bald, so dass sie 
nur mehr i / 3 und selbst weniger von ihrer ursprünglichen Dicke 
besitzen. Sie zeigen sehr häufig spindelartige Anschwellungen in 
ihrem Verlaufe (s. Fig. 3 a, c) und bifurciren sich, wobei der eine 
oder andere Zweig eine schief auf- oder absteigende Richtung nimmt 
(s. Fig. 1 f ). Man unterscheidet anastomosirende Nerven, welche 
wie g in Fig. 1 eine quere Verbindungsbrücke zwischen zwei nach 
barlichen Ganglienzellenketten hersteilen und in ihrem Verlaufe
	        
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