Über das Nervensystem der Nematoden.
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gewahr werden und halte es daher nicht für wahrscheinlich, dass
sie dem Nervensysteme angehören. Zu beiden Seiten der seitlichen
Furchen stösst man schon auf Längsreihen von exquisiten Ganglien
zellen (Fig. 1 cl), welche sich durch folgende Merkmale charakte-
risiren. Sie besitzen eine oblonge Gestalt und sind mit ihrem längeren
Durchmesser stäts parallel der Längenaxe des Thierkörpers gelagert.
Von den beiden gegenständigen Enden des Längendurchmessers
der Ganglienzelle entspringen stäts kurze, einfache, sich nie bifur-
cirende Verbindungsäste zu der vor- und rückwärts gelegenen
Ganglienzelle. Diejenigen Zellen (Fig. 1 d), welche zunächst der
breiten Seitenfurche gelagert sind, scheinen mir über letztere keine
querlaufenden Äste zu schicken; ich konnte wenigstens nie etwas
Derartiges hier beobachten, während auf der entgegengesetzten
Seite des Querdurchmessers der Ganglienzellen zunächst der Seiten
furchen stäts die von den Zellen ihren Ursprung nehmenden, in
querer Richtung zur Längenaxe des Thierkörpers ziehenden Nerven
wahrgenommen werden können.
Die stäts an der Innenseite der Längsmuskelfaserschichte gele
genen Ganglienzellen haben in ihrer mittleren Grösse einen Längen
durchmesser von 0-072 Millim.; der einer derartigen Zelle angehörige,
ovale Kern misst 0-024 Millim., beträgt somit ein Drittel des Durch
messers der Zelle. Die Kerne enthalten ein, zwei oder mehrere
Kernkörperchen von 0 0024—0-0036 Millim. Die kolossalen ovalen
Kerne können selbst einen Durchmesser von 0-048 Millim. erlangen,
wobei auch die Kernkörperchen an Zahl (zu 10 —12) zunehmen;
die Zellen nehmen sodann ein entsprechend ansehnliches Volumen
ein, wie in Fig. 2, wo a, a, a die Verbindungsäste der Ganglien
zellenkette, b, b kürzere, kleinere Ausstrahlungspunkte, c, c dickere
abgehende Nerven vorstellen.
Die Nerven haben nahe ihrer Ursprungsstelle eine ungefähre
Dicke von 0-012 Millim., verschmälern sich jedoch bald, so dass sie
nur mehr i / 3 und selbst weniger von ihrer ursprünglichen Dicke
besitzen. Sie zeigen sehr häufig spindelartige Anschwellungen in
ihrem Verlaufe (s. Fig. 3 a, c) und bifurciren sich, wobei der eine
oder andere Zweig eine schief auf- oder absteigende Richtung nimmt
(s. Fig. 1 f ). Man unterscheidet anastomosirende Nerven, welche
wie g in Fig. 1 eine quere Verbindungsbrücke zwischen zwei nach
barlichen Ganglienzellenketten hersteilen und in ihrem Verlaufe