Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 17. Band, (Jahrgang 1855)

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Zeus ebner. Über die Verbreitung’ des Löss 
Über die Verbreitung des Löss in den Karpathen zwischen 
Krakau und Ritna-Szombat. 
Von Prof. Louis Zeusehner in Krakau. 
Der Löss ist in den Karpathen sehr allgemein verbreitet; er 
bedeckt die nördlichen und die südlichen Abhänge, wie auch die 
Mitte dieser 28—30 Meilen breiten Kette. Sowohl die plutonischen 
als die geschichteten und metamorphischen Gebirge bedeckt dieses 
Süsswassersediment. Hie und da trifft man darin Überreste von 
grossen Pachydermen, wie Elephas primigenius, Rhinoceros ticho- 
rinus, Bos primigenius und priscus und Landschnecken an. 
Alle diese vorweltlichen Überreste beweisen, dass der östliche 
Lehm ein gleichzeitiges Sediment mit dem rheinischen Löss ist. 
Fast alle Hügel, die Krakau umgeben, wie auch die Thalsohlen 
der Flüsse mit wenigen Ausnahmen, bedeckt Lehm. Ähnliche allge 
meine Verbreitung findet sowohl auf den Höhen wie in den Ebenen 
und Thälern am südlichen Abhange bei Bartfeld und Eperies im 
Saroscher Comitate, am Sternad-Flusse, wie auch weiter westlich 
im Rima-Thale und den Umgebungen Statt. 
Es ist bekannt, dass die Karpathen aus verschiedenen Hebungen 
zusammengesetzt sind, die verschiedene Richtungen zeigen: in allen 
sind die Löss-Ablagerungen in bedeutender Entwickelung nachge 
wiesen. 
Im vorigen Sommer habe ich eine Reise unternommen, haupt 
sächlich um die Verbreitung des Löss zwischen Krakau und Rima- 
Szombat und Lossonez am südlichen Fusse dieses Gebirges zu ver 
folgen : ich will die Thatsachen anführen und dann einige allgemeine 
Schlüsse hervorheben. 
Das ganze Weichselthal von Bochnia und Wieliczka gegen 
Spytkowice, Oswiecim, Grojec, Biala und Bielsko überziehen dicke 
Lehmschichten. Das ganze Hügelland nördlich vom Beskidengebirge 
zwischen Spytkowice und Inwald ist sehr stark mit Lehm bedeckt, 
so dass die unterliegenden Gesteine selbst durch reissende Bäche 
selten aufgedeckt erscheinen; nähert man sich den Bieskiden, so 
zeigen sich nur hie und da Bruchstücke von ausgewaschenen
	        
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