Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 17. Band, (Jahrgang 1855)

Über die Quellen- und Brunnenwässer zu Vöslau und Gainfahrn. 281 
Auf der andern Seite kann wohl die Abwesenheit des tertiären 
Sandes u.s.w. in der Vöslauer Gemeinde zu der Erhaltung der Con- 
glomerate daselbst, also auch zu derjenigen des kleinen Vöslauer 
Vorgebirges im älteren Alluvial-See beigetragen haben. Wären 
sie vorhanden gewesen, so wäre möglichst durch die Wasser 
strömungen das Conglomerat unterwaschen und zerstört worden. 
Ausserdem, wenn man wirklich unter den Vöslauer tertiären Conglo- 
meraten einen Rücken von Lias-Schichten annehmen muss, so könn 
ten wohl die Letten und Schwefelkiese dieser Gesteine die schlechte 
Gattung mancher Vöslauer Wässer bedingen, weil sie sich auf 
dem Wege der vom Gebirge herabfliessenden Wässer befinden 
würden. 
Was aber die Frage der Lias-Steinkohle betrifft, so scheint sie 
nur eine müssige, weil, wäre auch Steinkohle vorhanden, die Ausbeute 
unter einer tauben Decke von 23 Klaftern und selbst unter dem Thal- 
Niveau eine zu grosse Auslage, vorzüglich für eine so unregelmässig 
ausgetheilte Kohle, erfordern würde. Die Erscheinung von schwarzen 
Gesteinen westlich von Gainfahrn erhöhet auch scheinbar nicht die 
Möglichkeit des Vorhandenseins der Kohle daselbst. Wenn man 
namentlich von Gainfahrn weiter westlich gegen den Hauerberg 
geht, so wandert man auf dem Fusse der auf dem kahlen südlichen 
Abhange des Gemeindeberges sowohl als ober dem Dorfe neu ent 
standenen Weinberge. In einem von diesen wurde bei der Anlage ein 
sonderbares Gemisch von erdschlackenähnlichenMassen, Mergelbrec- 
cien und geschwärzte Kalkmassen in einerTiefe von i % Klafter aufge 
deckt, ohne den Grund zu erreichen. Die Überbleibsel dieser Gesteine 
liegen noch theilweise am Fusse der Weinberge-Mauer. Sie schei 
nen mir nichts mit den Producten eines Kalkofens, einer Kohlen 
brennerei, des Brandes eines Hauses oder eines Steinkohlen- 
Flötzes gemein zu haben, sondern viel eher von Eisen und vielleicht 
manganhaltigen wässerigen Niederschlägen herzurühren. Unfern 
dieses Ortes lehnt sich das Conglomerat an den älteren Liaskalk, der 
die Hauptmasse des Hauer-Berges bildet, in dessen südwestlichem 
Theile das tertiäre Gestein wieder eine bedeutende Mächtigkeit 
gewinnt. 
Sitz!», d. mathem.-naturw. CI. XVII. Bd. II. Hft. 
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