Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 17. Band, (Jahrgang 1855)

Der Antigraph (Gegen- oder Verkehrtzeichner). 283 
Axenbewegungen, Schienen, Schrauben etc. Hessen das Instrument 
zu complicirt und kostspielig werden, als dass ein allgemeiner 
Gebrauch die Bemühungen des Erfinders hätte lohnen können. 
Der von mir erdachte Antigraph bietet die Vortheile, bei 
äusserster Einfachheit der Construction und kaum 
nennenswerthem Kostenaufw,ande, die grösste Präcision im 
Verkehrtzeichnen zu ermöglichen. 
Er besteht in seinen Haupttheilen aus zwei Frictionsrollen, 
welche an ihrer Peripherie rauh sind und so dicht an einander liegen, 
dass hei Drehung einer derselben um ihre Axe auch die zweite diese 
Bewegung, nur jener entgegengesetzt, mitmacht; jede dieser Rollen 
ist mit einem Arm versehen, von denen der eine einen Führungs- 
stift, der andere eine Bleifeder oder sonst ein Schreib-Instrument 
trägt; beide Rollen aber sind mit ihren Axenunterlagen dermassen 
mit dem einen Schenkel eines Cirkels in Verbindung gebracht, dass 
sie ausser ihrer sich entgegengesetzten, auch noch eine gemein 
schaftliche geradlinige Bewegung haben. 
Diese beiden Bewegungen sind unumgänglich nothwendig und 
bilden das Princip des Instrumentes. Figur 1 wäre beispielsweise das 
Original; Figur 2 das Spiegelbild des 
selben. Vergleicht man beide Figuren 
mit einander, so findet man, dass die 
entsprechenden horizontalen Linien ein 
ander entgegengesetzt, hingegen die 
perpendiculären einander identisch sind. 
Also: c, d und e liegen entgegengesetzt 
den Linien d, d' und d; a und b aber 
haben dieselbe Lage wie d und b'. 
Beim Gebrauche des Antigraphen fährt man, nachdem unter den 
Zeichenstift die Druckplatte gelegt worden, mit dem Führungsstift 
des Rollenarmes allen Linien des Originals nach; das Spiegelbild 
zeichnet der zweite Stift alsdann zugleich auf die zu gravirende Platte. 
Fig. 1. Fig. 2. 
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