Der Antigraph (Gegen- oder Verkehrtzeichner). 283
Axenbewegungen, Schienen, Schrauben etc. Hessen das Instrument
zu complicirt und kostspielig werden, als dass ein allgemeiner
Gebrauch die Bemühungen des Erfinders hätte lohnen können.
Der von mir erdachte Antigraph bietet die Vortheile, bei
äusserster Einfachheit der Construction und kaum
nennenswerthem Kostenaufw,ande, die grösste Präcision im
Verkehrtzeichnen zu ermöglichen.
Er besteht in seinen Haupttheilen aus zwei Frictionsrollen,
welche an ihrer Peripherie rauh sind und so dicht an einander liegen,
dass hei Drehung einer derselben um ihre Axe auch die zweite diese
Bewegung, nur jener entgegengesetzt, mitmacht; jede dieser Rollen
ist mit einem Arm versehen, von denen der eine einen Führungs-
stift, der andere eine Bleifeder oder sonst ein Schreib-Instrument
trägt; beide Rollen aber sind mit ihren Axenunterlagen dermassen
mit dem einen Schenkel eines Cirkels in Verbindung gebracht, dass
sie ausser ihrer sich entgegengesetzten, auch noch eine gemein
schaftliche geradlinige Bewegung haben.
Diese beiden Bewegungen sind unumgänglich nothwendig und
bilden das Princip des Instrumentes. Figur 1 wäre beispielsweise das
Original; Figur 2 das Spiegelbild des
selben. Vergleicht man beide Figuren
mit einander, so findet man, dass die
entsprechenden horizontalen Linien ein
ander entgegengesetzt, hingegen die
perpendiculären einander identisch sind.
Also: c, d und e liegen entgegengesetzt
den Linien d, d' und d; a und b aber
haben dieselbe Lage wie d und b'.
Beim Gebrauche des Antigraphen fährt man, nachdem unter den
Zeichenstift die Druckplatte gelegt worden, mit dem Führungsstift
des Rollenarmes allen Linien des Originals nach; das Spiegelbild
zeichnet der zweite Stift alsdann zugleich auf die zu gravirende Platte.
Fig. 1. Fig. 2.
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