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alle, selbst die einstige Probstei, meist verfallen und veroͤdet.
Nur ein Weinzierl, der auch als Meßner dient, wohnt noch
hier. Eine Ringmauer umgibt das Ganze.
Von der letzten Station Judendorf an, führt die
Bahn längs der Mur und an den Bergwänden der Göstin⸗
gerberge, durch große Stütz- und Futtermauern geschützt, an
der Weinzettelbruͤcke vorüber, wo sich die weite Ebene öffnet,
in dten Mitte das schoͤne Grätz mit dem Schloßberge sich
erhebt.
Vierte Sektion.
Von Grätz bis Cilly
Geschichte und Schilderung der Bahn von
Grätz bis Cilly
Die Vorarbeiten von dieser Bahnstrecke begannen so
ziemlich gleichzeitig mit jenen der Strecke von Muͤrzzuschlag
bis Grätz — Die wirklichen Arbeiten am Bau nahmen im
Jahre 1844 ihren Aufang. Die großen Bau⸗Objekte dieser
Strecke, worunter der Tuͤnnel durch den Leitersberg, und die
Draubrücke bei Marburg zu den kolossalsten Bauten gehören,
welche bis zu jener Zeit bei Eisenbahnen auf dem Continent
vorgekommen waren, wurden mit staunenswerther Thätigkeit
der Vollendung entgegen geführt. Schon am 1. November
18483 fand die erste Probefahrt auf der Bahnstrecke von Grätz
bis Peßnitzhofen statt. — Am 16. Mai 1846 erfolgte die