Joseph Arneth. Bericht über die Funde von ltuvo.
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SITZUNG VOM 7. DECEMBER 1852.
Geleseu s
Bericht über die Funde von Ruvo.
Von Hin. Itegicrungsrath Arneth.
Neuer Fund einer griechischen Prachtvase zu Ruvo.
Wie Sie in einer der früheren Sitzungen unserer Classe vernom
men haben, ist in Ruvo, in der Provinz Bari des Königreiches Neapel,
wieder eine jener Vasen gefunden worden, welche unser Erstaunen
erregen über die Vollendung ihrer Arbeit selbst in von den Alten
wenig erwähnten Orten.
In der That redet nur Horatius von dem Orte Rubi, indem er in
seiner fünften Satyre des I. Buches die, 17 Tage dauernde, Reise von
Rom nach Brundusium sehr launig beschreibt und unter anderm sagt:
llubos fessi pervenimus.
Plinius III. 11, 16, und Frontin de Col pag. 127, erwähnen des
Volkes Rubustini; so meinen auch die Reisebücher, It.Ant. pag. 116.
1t. Hier. pag. 610, die Stadt Rubi.
Keiner der Griechen bespricht eine Stadt, welche so viele Reste
griechischer Bildung aufbewahrt hat.
Bevor wir den neuen Fund mit den Worten des Bericht
erstatters schildern, dürfte es anziehend sein, zu erfahren, was die
kaiserlichen Anstalten davon besitzen, und welche Hauptfunde sonst
bekannt wurden.
Im k. k. Münz- und Antiken-Cabinete sind die meisten bis jetzt
bekannt gewordenen Münzen dieser Stadt, welche sämmtlieh mit
griechischen Inschriften versehen sind; die Vorseiten dieser Münzen
tragen entweder das Haupt Jupiters oder das der Pallas, die Rück
seiten der Münzen meist die Attribute, welche den Personificationen
der Vorseite zukommen; dem Jupiter der Adler auf dem Blitze stehend
und auch die Fortuna der Pallas gegenüber, die Nachteule sowohl als
auch die Victoria und so auch eine Kornähre, wie dies die umstand-