Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 99. Band, (Jahrgang 1881)

Reiniech. Diu Bilm-Sprache in Nordoat-Afrika. 
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Die Bilm-Sprache in Nordost-Afrika. 
Von 
Leo Reinisch, 
corresp. Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften. 
Bimförmig und trostlos erscheinen die landschaftlichen 
Bilder dem Wanderer, wenn er von der Hafenstadt Massauas 
durch die Wüste Schab und die öden Schluchten des Lebka- 
thales zum Ansaba-Land emporsteigt. Kein Schatten gewährt in 
diesen Steppen Zuflucht vor der glühenden Sonne des Südens 
und wohin das Auge zu blicken vermag, entdeckt es nur 
dürre Flächen und kahle Berge. Eine kurze Unterbrechung 
dieser Oede bietet nur die kleine Oase von 'In, 1 welche man 
aber nach kurzer Rast bald wieder verlässt, da das stagnirende 
Wasser des Lebka böse Fieber verursacht. 
Hat man aber nach sechstägigem Ritt endlich die Höhe 
des Aggaro bei Meshalit erklommen, so ändert sich mit einem 
Male die Scenerie: weithin bis zu den fernen Bergen der 
schwarzen Marea in Nordwest breitet sich von hohen Berg 
ketten im Westen und Osten begrenzt eine Tafellandschaft 
aus mit grünen Matten und Wäldern, nur durchbrochen von 
niedrigen Hügelreihen, welche der Landschaft ein sanftes und 
anmuthiges Gepräge verleihen; Ortschaft reiht sich an Ort 
schaft und die dazwischen liegenden Terrains zeigen bebaute 
Aecker oder Wiesengründe mit weidenden Rinderheerden, eine 
freundliche und gesegnete Alpenlandschaft in idyllischer Ab 
geschiedenheit, es ist das Uferland des Ansaba. 2 
1 Man spricht diesen Namen allgemein yzn, nicht yain = Ain, wie 
auf den Karten angegeben ist. 
2 Nicht Ain-saba, wie Munziuger (Sitten und Recht der Bogos, S. 5, diesen 
Fehler aber verbessert in: Ostafrikanische Studien, S. 257) und ihm nach
	        
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