Reiniech. Diu Bilm-Sprache in Nordoat-Afrika. 583 Die Bilm-Sprache in Nordost-Afrika. Von Leo Reinisch, corresp. Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften. Bimförmig und trostlos erscheinen die landschaftlichen Bilder dem Wanderer, wenn er von der Hafenstadt Massauas durch die Wüste Schab und die öden Schluchten des Lebka- thales zum Ansaba-Land emporsteigt. Kein Schatten gewährt in diesen Steppen Zuflucht vor der glühenden Sonne des Südens und wohin das Auge zu blicken vermag, entdeckt es nur dürre Flächen und kahle Berge. Eine kurze Unterbrechung dieser Oede bietet nur die kleine Oase von 'In, 1 welche man aber nach kurzer Rast bald wieder verlässt, da das stagnirende Wasser des Lebka böse Fieber verursacht. Hat man aber nach sechstägigem Ritt endlich die Höhe des Aggaro bei Meshalit erklommen, so ändert sich mit einem Male die Scenerie: weithin bis zu den fernen Bergen der schwarzen Marea in Nordwest breitet sich von hohen Berg ketten im Westen und Osten begrenzt eine Tafellandschaft aus mit grünen Matten und Wäldern, nur durchbrochen von niedrigen Hügelreihen, welche der Landschaft ein sanftes und anmuthiges Gepräge verleihen; Ortschaft reiht sich an Ort schaft und die dazwischen liegenden Terrains zeigen bebaute Aecker oder Wiesengründe mit weidenden Rinderheerden, eine freundliche und gesegnete Alpenlandschaft in idyllischer Ab geschiedenheit, es ist das Uferland des Ansaba. 2 1 Man spricht diesen Namen allgemein yzn, nicht yain = Ain, wie auf den Karten angegeben ist. 2 Nicht Ain-saba, wie Munziuger (Sitten und Recht der Bogos, S. 5, diesen Fehler aber verbessert in: Ostafrikanische Studien, S. 257) und ihm nach