Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 96. Band, (Jahrgang 1880)

metrischen Gesetze kämen mehr zur Geltung 1 . ‘ — Wenn Ri- 
galtius in seiner Entgegnung den letzten Grund nicht als ent 
scheidend anerkennt, thut er nicht unrecht; ebenso hat er 
einige Berechtigung, an der Richtigkeit der Conjectur vestra 
zu zweifeln. Aber Sirmonds Einspruch blieb doch auch bei ihm 
nicht ohne Wirkung. Seine beispiellos gewaltsame Aenderung 
des ioraesepia tauri in praesepe pastoris lässt er nun fallen und 
schlägt vor zu lesen: 
Intrate stabulis Silvestri ad praesepia tauri. 
Tauri wird so zum Vocativ; dagegen wird der Name Silvesters 
gerettet. Doch nachdem er einmal ins Schwanken gerathen, 
geht er noch weiter und gibt als mögliche Lesart zu: 
Intrate stabulis silvestri ad praesepia tauri. 
oder 
Intrate stabiles silvestri ad praesepia tauri. 
Dann ist silvestri (= silvestres) zu tauri zu ziehen und es 
werden damit die Heiden in Gegensatz zur zahmen christ 
lichen Heerde gesetzt; stabulis ist im Sinne von in stabula 
oder stabiles proleptisch zu nehmen. Und doch meint er am 
Schluss bezüglich dieser sehr verschiedenen Textgestaltungen 
und Auffassungen: semper idem erit sensus! 
In diese Nachträge des Rigaltius sind bisweilen Bemer 
kungen von La Croze und einige Noten des Herausgebers 
der Supplementa eingestreut, theils kritischer, theils exegetischer 
Natur. Das Ganze umfasst, das Glossarium und den Index 
rerum abgerechnet, nur sieben Blätter. 
Wenige Jahre nach diesen Veröffentlichungen erschien 
die Ausgabe von John Davies. Dieselbe bildet den Anhang 
zu Davies’ Ausgabe des Minucius Felix, Cambridge 1712. Der 
Specialtitel ist hier: Commodiani instructiones adversus gen 
tium deos cum integris observationibus Nicolai Rigaltii. Re- 
censuit et notulas adspersit Joannes Davisius. Von Schurz- 
fleischs Arbeiten nimmt diese Ausgabe keine Notiz. Auch die 
beiden ersten Ausgaben des Rigaltius waren, scheint es, dem 
Davies nicht zur Hand. Er stützt sich wie Schurzfleisch offen 
bar nur auf die vom Jahre 1666. Doch ist dieselbe von dem 
Engländer mit etwas mehr Umsicht und Selbständigkeit benützt. 
So ist die Iuterpunction und Orthographie correcter. Auch
	        
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