Bericht über Weisthümer-Forschungen in München.
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Der zweite Tlieil dieses Stückes, demselben wahrscheinlich
etwas später angereiht, ist überschrieben: Landrecht oder ehehaft
tötting, ivie es im Raschenberger gericht von alter herlcomen. Er
enthält die 15 Fragen wie in der Ausgabe der Salzburger Tab
dinge S. 92—97, wobei die 13. Frage und Antwort, die 14. Frage
und die 15. Antwort doppelt geschrieben sind.
Die Verschiedenheit der Texte ist nicht erheblich. Statt
Maximilian Gandolpli (regierte 1668—1687) steht: herr Parriss
erzbischoven zu Salzburg, legaten des stuels zu Rom etc. unsern
genedigisten herrn und landsfirsten (regierte 1619—1653), auch
dem wolgebornen herrn herrn Jörgen von Tulliers; 1 freiherrn auf
Fronberg und Heinerstorf, hochfürstl. Salzburg, oberister cammerer
rath und pflöger zu Raschenberg etc. unsern gn. und hochgebietunden
herrn, welch letzterer Zusatz auch in der Antwort wiederkehrt
aber heidemal durchstrichen ist.
Ausserdem hat die Handschrift anstatt beweisten (Salzb.
Taid. S. 93, Z. 16) — beweisen;
statt zaun (Salzb. Taid. S. 95, Z. 15 und Anm. 8) — zein;
zu soll er es denie zuvor sagen (Salzb. Taid. S. 96, Z. 8)
fügt die Handschrift wie in der Ausgabe B hinzu: soll er
es deme zuvor sagen, deme der zaun zuegehört, das er wider
zuezein ;
zu unfridbaren (S. 96, Z. 12) fügt die Handschrift wie
in der Ausgabe B hinzu: zein;
statt lernten (S. 96, Z. 19, Anm. 11) hat die Handschrift
lösten ;
statt das er im vergeuor den imp ze schöpfen (S. 96, Z. 28):
das er ime an gefahr den imp ze schöpfen vergunne;
statt eren (S. 97, Z. 5, Anm. 14) özen.
Ausserdem findet sich von dem Landrecht noch eine
spätere Abschrift unter derselben Archivnummer, wo es statt
iarlichen ainrnal (Salzb. Taid. S. 92, Z. 10) heisst: iärlichen
albegen. Maximilian Gandolpli ist daselbst immer ausgestricheu
und dafür Joann Ernest (regierte 1687—1709) gesetzt, dieses
wieder ausgestrichen und Francisco Antonio erzbischove von
1 Dessen Wirksamkeit als Pfleger weist Geiss 1. e. von 1617—1628 nach.