Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 78. Band, (Jahrgang 1874)

20 
Hartei. 
Die ältesten Inschriften liefern ebenso wenig Ausbeute (s. Er man 
in Curtius’ Stud. V 286). Dass indessen der jonischen Volkssprache 
dieselbe durchaus nicht fremd war, dafür bürgt Hipponax, dieser 
treue Bewahrer eines plebeischen Localtons in Wort und Stil. 
Aus demselben Gedichte wie es scheint citirt der. Schob Hepli. 
156 (ed. 2. Gaisf.) zwei Belege für die Correption des Diphthongs 
eu: oiov sv tu iip<l>xw iagßu 'Iwiuivay.TO?, Iv6a «prjaiv: Maxapto? oq xis 
ÖYjpeöei [22 A Bergk], xi)v plü, sv xsxapxw ttooI auvsatsibs. y.ai näXtv 6 
auxo? sv osutspw xooi xijv Itr y.atxot eiiuvov aiixöv si OiXeiq äwuw 
[22 B.], und fügt als ein charakteristisches Merkmal der Sprache 
des Hipponax hinzu: ixapä o’ Tim&vomxt eicl zfjc ät y.ai oi äi£p03f]( ou 
tzoXXri suxtv r, zjprp'.q. Die Fragmente bieten, von 1, 2 Mvpovtcrxi abge 
sehen, keinen sicheren Beleg mehr. Vereinzelt finden wir Avjöafou 
Anacr. 1, 4 und ’AXyp.ai'wv Anacreontea 8, 3, wofür Bergk ’AÄy.pitov 
schrieb; dann brMoq Scob 7. ln wie grossem Umfang im atti 
schen Dialekt die Diphthonge geschwunden waren und dass sich 
hier in einzelnen Fällen der monophthongische Laut völlig fest 
gesetzt hatte, so dass die Tragiker die volleren Formen als die 
älteren zur stilistischen Charakteristik verwenden konnten, be 
zeugen Grammatiker, Inschriften und die Handschriften. Aus 
den älteren Inschriften sind die Belege für itoetv, axoä von Weck 
lein (Curae epigr. 53, vergl. 63) zusammengestellt. Wenn diese 
zusammengehalten mit dem Zeugnisse der Grammatiker nicht 
zweifeln lassen, dass die Formen ohne t wie y.aw y.Aau äsxöc sbcta 
’A0v)vaa der attischen Volkssprache eigentümlich und aus ihr 
von Aristophanes zumeist entnommen sind, so wird man die 
„ handschriftlich so gut bezeugten Formen mit a\ den Tragikern 
lassen müssen, die ja so viele Reste älteren jonischen Sprach- 
gutes conservirten (vergl. Gerth’s Quaestiones de graeeae tra- 
goediae dialecto in Curtius’ Stud. I 2, 203 ff.). In diesen Fällen 
lagen also den Dichtern zweierlei Formen, diphthongische und 
monophthongische, zum beliebigen Gebrauche fertig vor. Hier 
kann es sich nicht mehr um hörbar gebliebenes consonanti- 
sches i handeln. 
Anders steht es mit jenen Formen, in welchen die Sprache 
den Diphthong festgehalten, den die Dichter für den augenblick 
lichen Gebrauch dadurch als Kürze hörbar machten, dass sie 
sein zweites Element in den verwandten Halbconsonanten 
hinüberspielen Hessen. Reiche Belege bieten uns Pindar und 
. ff //W'ilN* 1 
JXi J T
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.