Z i n g e r 1 e , Beiträge zur älteren tirolischen Literatur. II.
279
Beiträge zur älteren tirolischen Literatur.
II.
Hans Vintler.
Von Dr. Ignaz V. Zingerle.
I. Handschriften.
Wir besitzen von Vintler’s Gedichte vier Handschriften und
überdies in einem Innsbrucker Codex bedeutende Auszüge aus dem
selben. Es sind folgende:
1. Die Wiener Handschrift (W.) der k. k. Hofbibliothek
Nr. 13567 olim suppl. 1168. Papier, 215 Bl. in Folio. Sie enthält
Bl. 2 a —177 b Vintler’s Gedicht und gehört der ersten Hälfte des
15. Jahrhunderts an, ja könnte den Schriftzügen nach noch in die
Lebenszeit des Verfassers zurückreichen. Dass sie aber vom Dichter
nicht herrührt, sondern das Werk eines Abschreibers ist, zeigt uns
der Umstand, dass der Schreiber die losen Blätter einer vorliegenden
Handschrift auf das sinnloseste manchmal verwechselte und so nicht
zusammengehörige Stellen verband. So stehen Bl. 24 b die V. 1688
bis 1704 und V. 1852 — 1861, Bi. 25“ die V. 1862—1887, Bl. 25 b
die V. 1888—1906 und die Fortsetzung der Bl. 24 b unterbrochenen
Erzählung von Alexander und dem Seeräuber V. 1705—1714. —
Bl. 30“ beginnt mit V. 1946 und erst Bl. 33 b nach V. 2131 folgen
die Verse 1907 — 1915. In diesen Fällen kann nicht von einem Ver
binden der Handschrift die Bede sein, da die ganz störenden Zusam
mensetzungen verschiedener Stellen mitten auf Blättern begegnen.
Der Schreiber kannte auch den Namen des Dichters nicht
genau und schreibt V. 5761. 10091. 10103 Vinclär und V. 5370