Zingerle. Ber.üb. d.i.Tirol i. J. 1868 angestellten Weisthümer-Forsch. 5
Bericht Ober die in Tirol im Jahre 1868
angestellten Weisthümer-Forsehungen.
Yon Dr. J. V. Zingerle.
Obgleich Referent sich entschlossen hatte, seine Weisthümer-
Forschung im Jahre 1868 auf das Innthal und dessen Nebenthäler
zu beschränken, damit das Material zum ersten Bande der tirol.
Weisthümer baldmöglichst vollständig beigeschafft würde, benützte
er doch zwei Excurse nach Südtirol, um in einigen dortigen Ge
meinden nach derartigen Urkunden sich umzusehen. Im Februar
begab er sich nach Salurn, Curtinig, Curtatsch, Tramin, allein weder
im reichhaltigen Gemeindearchiv von Salurn, noch in den genannten
Dörfern konnte er ein Weisthum auffinden. Die Winzerordnung von
Tramin war ehevor schon verzeichnet, wie auch die Weisthümer
von Kaltem. Ein Ausflug ins Eggenthal, das von einer Hessen-
colonie bewohnt sein soll, um Pfingsten ergab keine Resultate, ge
währte aber die Hoffnung, dass sich hei fleissiger längerer Nach
forschung einschlägige Urkunden vermuthlich finden lassen.
Reichere Ausbeute gewährte das Innthal. Ende Juli begieng
Referent das Stubaithal und einen Theil des Wippthaies. In der
Gemeindelade zu Steinach fand sich: „Stainacher Ordnung actum
den 20. Tag Monaths Junii anno 1688“. Papier, 10 Blätter in Folio.
Im Register der Gemeindelade fanden sich noch verzeichnet: N® 4.
Das Herbsttading von 1693“ und „N® 6 Ehehaftordnung von 1607“;
beide Urkunden waren leider verschwunden.
In der Gemeindelade des Dorfes Schönberg befanden sich
nur neuere Acten.