Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 56. Band, (Jahrgang 1867)

Beiträge zu Aristoteles Poetik. 
323 
loser Gebrauch, wie ihn jener an den Epektasen gezeigt, sich mit allem treiben 
lasse, ist das, worauf es ankommt: und dieser Gedanke Hess sich, wie durch 
rö de aperpov, so auch durch Zusammenfassung beider Gegensätze rö de pirpiov 
zai ä'fzerpov xoivöv ausdrücken (wie Rhetor. 111 7, 1408 a 36 rö 5’ eöxai'pwj yj prj 
eüxai'pwc -£prjaäat xotvöv azrävrajv rwv eidwv iativ), wobei der Nachdruck auf 
den negativen Theil fällt, und endlich auch durch das überlieferte rö de pirpov 
bezeichnen, da ja das perpov, das man sowohl inne halten als überschreiten 
kann, beide Gegensätze als das fzeWv in sieh schliesst, 
Aristoteles sagt änpenüg xal Eiri'rvjdej i-i rä ^sXaTa, letzteres mit Bezug 
auf den Eukleides, der seine Spottverse eVi'njdes ini rä -/eXota gemacht hatte: 
allein in diesem Falle, und ebenso in dem anderen, wenn man ohne komische 
Absicht ä:rps-ölc jene Formen gebraucht, kann man dieselbe lächerliche Wir 
kung (rö a-jro) erzeugen. 
1438 b 13 schliesst sich weiter an: rö de äppirzov oaov diape'pei, in\ rwv 
eVwv ,5ewpei<75w, fvriSepdvwv rüv övppiärwv eis rö pirpov zai e’jri ri5s '/Xwrrvjc 
de zai eVi rwv jzerayopwv zai e-i rwv aXXwv idewv pzranSzig av ric rä xüpia 
evopara xan'doi ori ai.rX'X Xe-yopev. Statt eVi rwv sarwv haben mehrere, neuer 
dings auch Spengel, die Vermuthung Tyrwhitts eVt rwv e’irexrdco-ewv gutgeheis 
sen. Gewiss ist, dass der Satz rö de deppörrov zrX. von den Epektasen gelten 
soll, wie insbesondere der Anschluss des folgenden zai e’-i rijc "yXwrnjj de zrX. 
deutlich macht. Allein einmal ist doch e’-i rwv s’jrwv an sich nicht unrichtig 
und sprachlich so gut gesagt, wie Sewpeiv eVi rwv e’jrezräaewv. An den epischen 
Gedichten soll man es betrachten; denn im Epos sind die Epektasen am meisten 
zur Anwendung gekommen, woher ja auch der Spott des Eukleides gegen den 
Homer. Anderseits lässt sich aus dem Zusammenhang klar machen, dass in dem 
Satz rö ds applörrov — die ausdrückliche Nennung der inezräaeic nicht erfor 
derlich war. Mit rö ds <xppörrov — wird der Gegensatz zu dem vorangegan 
genen zweigliederigen Gedanken rö pev ouv yaivsoSai — rö ds psrpov — 
gebracht. Massloser Gebrauch der Epektasen, wie in Eukleides Spottverseu, 
ist komisch; das gilt aber ebenso von allen anderen Arten der Xs’£ic, b ei denen 
allen es auf das Mass ankommt, das überschritten die Anwendung lächerlich 
macht. Wie sehr aber passender Gebrauch (versteht sich der Epektasen) von 
dem gewöhnlichen sich abhebt (diays’psi), mag man an den epischen Gedichten 
betrachten, indem man statt der gedehnten Formen die gewöhnlichen in den 
Vers setzt: und dieselbe Methode kann man auch bei den Glossen und Meta 
phern u. s. w. anwenden, um sich von der Wahrheit der Lehre zu überzeugen. 
Die Hauptentsprechung der Glieder liegt demnach in den Sätzen rö pev 
ouv paiveo'S’ai — und rö d’ äppörrov —, die sich beide gleicherweise auf die 
Epektasen beziehen, und wie sieh an den ersten die ganz entsprechende An 
wendung auf alle übrigen Formen der Xe'£ic anschliesst, so auch in gleichem 
Sinne an das zweite Glied. 
In den Worten e’vricrepevwv rwv ivopirwv zig rö pirpov, die in dem inl 
rwv inwv ihre rechte Beziehung haben, hatte ich Rhein. Mus. XIX 309 die 
Einsetzung von xvpi'wv vor övopdcrwv angerathen, wie es gleich nachher b 18 
in dem entsprechenden Satze heisst perariäeij av ric rä xupia övopara. Diesen 
21*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.