Beiträge zu Aristoteles Poetik.
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loser Gebrauch, wie ihn jener an den Epektasen gezeigt, sich mit allem treiben
lasse, ist das, worauf es ankommt: und dieser Gedanke Hess sich, wie durch
rö de aperpov, so auch durch Zusammenfassung beider Gegensätze rö de pirpiov
zai ä'fzerpov xoivöv ausdrücken (wie Rhetor. 111 7, 1408 a 36 rö 5’ eöxai'pwj yj prj
eüxai'pwc -£prjaäat xotvöv azrävrajv rwv eidwv iativ), wobei der Nachdruck auf
den negativen Theil fällt, und endlich auch durch das überlieferte rö de pirpov
bezeichnen, da ja das perpov, das man sowohl inne halten als überschreiten
kann, beide Gegensätze als das fzeWv in sieh schliesst,
Aristoteles sagt änpenüg xal Eiri'rvjdej i-i rä ^sXaTa, letzteres mit Bezug
auf den Eukleides, der seine Spottverse eVi'njdes ini rä -/eXota gemacht hatte:
allein in diesem Falle, und ebenso in dem anderen, wenn man ohne komische
Absicht ä:rps-ölc jene Formen gebraucht, kann man dieselbe lächerliche Wir
kung (rö a-jro) erzeugen.
1438 b 13 schliesst sich weiter an: rö de äppirzov oaov diape'pei, in\ rwv
eVwv ,5ewpei<75w, fvriSepdvwv rüv övppiärwv eis rö pirpov zai e’jri ri5s '/Xwrrvjc
de zai eVi rwv jzerayopwv zai e-i rwv aXXwv idewv pzranSzig av ric rä xüpia
evopara xan'doi ori ai.rX'X Xe-yopev. Statt eVi rwv sarwv haben mehrere, neuer
dings auch Spengel, die Vermuthung Tyrwhitts eVt rwv e’irexrdco-ewv gutgeheis
sen. Gewiss ist, dass der Satz rö de deppörrov zrX. von den Epektasen gelten
soll, wie insbesondere der Anschluss des folgenden zai e’-i rijc "yXwrnjj de zrX.
deutlich macht. Allein einmal ist doch e’-i rwv s’jrwv an sich nicht unrichtig
und sprachlich so gut gesagt, wie Sewpeiv eVi rwv e’jrezräaewv. An den epischen
Gedichten soll man es betrachten; denn im Epos sind die Epektasen am meisten
zur Anwendung gekommen, woher ja auch der Spott des Eukleides gegen den
Homer. Anderseits lässt sich aus dem Zusammenhang klar machen, dass in dem
Satz rö ds applörrov — die ausdrückliche Nennung der inezräaeic nicht erfor
derlich war. Mit rö ds <xppörrov — wird der Gegensatz zu dem vorangegan
genen zweigliederigen Gedanken rö pev ouv yaivsoSai — rö ds psrpov —
gebracht. Massloser Gebrauch der Epektasen, wie in Eukleides Spottverseu,
ist komisch; das gilt aber ebenso von allen anderen Arten der Xs’£ic, b ei denen
allen es auf das Mass ankommt, das überschritten die Anwendung lächerlich
macht. Wie sehr aber passender Gebrauch (versteht sich der Epektasen) von
dem gewöhnlichen sich abhebt (diays’psi), mag man an den epischen Gedichten
betrachten, indem man statt der gedehnten Formen die gewöhnlichen in den
Vers setzt: und dieselbe Methode kann man auch bei den Glossen und Meta
phern u. s. w. anwenden, um sich von der Wahrheit der Lehre zu überzeugen.
Die Hauptentsprechung der Glieder liegt demnach in den Sätzen rö pev
ouv paiveo'S’ai — und rö d’ äppörrov —, die sich beide gleicherweise auf die
Epektasen beziehen, und wie sieh an den ersten die ganz entsprechende An
wendung auf alle übrigen Formen der Xe'£ic anschliesst, so auch in gleichem
Sinne an das zweite Glied.
In den Worten e’vricrepevwv rwv ivopirwv zig rö pirpov, die in dem inl
rwv inwv ihre rechte Beziehung haben, hatte ich Rhein. Mus. XIX 309 die
Einsetzung von xvpi'wv vor övopdcrwv angerathen, wie es gleich nachher b 18
in dem entsprechenden Satze heisst perariäeij av ric rä xupia övopara. Diesen
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