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S. 574) deren zehn auf, nämlich a, ae, e, e, i, o, ö, co), y, v, von
denen nach ihm e, ü, co stets kurz sind, während c stets als lang
auftritt. Die übrigen sind sowohl kurz als lang, wornach sich, wenn
man die entsprechenden Längen noch dazu zählt, der Stand der
ossetischen Vocale auf sechzehn oder vielmehr (da auch ie als
Nebenart des e dazu gezählt werden muss) auf siebenzehn stellt. k
Dies mit dem ursprünglichen Stande der Vocale und einfachen
Diphthonge (a, i, u, a, i, u, e, 6), der durch die Zahl acht reprä-
sentirt wird, verglichen, ergibt eine Differenz von neun. Es liegt
also im Ossetischen eine ziemlich bedeutende Entartung der älteren
Lautverhältnisse vor, welche vollkommen der in den modernen west
lichen persischen Dialekten vorhandenen entspricht. Daneben lässt
sich manches Alterthümliche freilich nicht in Abrede stellen.
Der reine Laut a findet sich meist in den südossetischen Dia
lekten, in den nordossetischen aber verhältnissmässig selten. Manch
mal ist er jedoch sehr alterthümlich, und kann hierin das Ossetische
sich mit den ältesten Sprachen unseres Stammes messen. Beispiele:
Dig. cap Kopf = neup.(sar), altb. (gara), altind. aber
Qiras (statt gar an), iwapij, 96^ (margh) Vogel = neupers. ^y>
(murgh), altbaktr. (meregha), altind. mrga (stalt marga) *
„Wild“. jjöjmS (kdftn) Wurm, Schlange = altind. ler mi (statt
Jcarmi). (mard) todt = neup. 4^.» (murdali), altb. -“tpfuc
(mereta), altind. mrta (statt marta). (zurda) Herz = altb.
(zeredhaem), altind. Jirdayam (statt hardayam).
Am besten bewahren das a die südossetischen und der Digorische
Dialekt, während es der Tagaurische meist in ae, e schwächt (wie
das Neupersische), z. B.: Tag. MEejiyH sterben = Dig. ma.iyn, siidoss.
96jmo6 (malin). Tag. .yeT'jyii geben = Dig. xaTyn. Tag. ;exc:en
oder exesen Nacht = Dig. axcaßa, südoss. 6H63 (aJchsav). Jedoch
neigt sich hierin das Digorische mehr zum Tagaurischen als zu den
südossetischen Dialekten, z. B.: Dig. ^ec zehn == Tag. ^sec, südoss.
506b (das), altbaktr. (dagan). Dig. ^engicr Zahn = südoss. k
5)66(5)63 (dandag), altind. danta. Aber auch dem Südossetischen ist
i) Gehört strenge genommen nicht hierher; denn es ist nichts anderes als n, wie arah.
j oder englisches w gesprochen.
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