Zur Kritik Aristotelischer Schriften.
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nicht und man möchte sie in der Timt gern entbehren. Mit neuem
Prädicat hebt sodann eine neue Gedankenreihe an in den Worten
XaSvnxoi ö’ eiaiv oi r' ivavrioi roXg iy>dri[xxaiv, olov uaStevrtg nepi
atMas r.ai 6 nevrjg xai aiayjpög nepi p.oiyeiag.xai rä Xi'av iv tpavepö) xai
iv öipSaXp-oXg • äipvAaxra yäp 3iä rö pr/dsva äv oieaSai. y.al rä. rr,Ai-
xavra xai rä rotavra ola p.rjd’ äv eT? • äfv'Aaxra yäp xai raOra. In die
sen Worten ist ein zweifacher Anstoss. Man vermisst zu oi r’ ivavrioi
das durch rs geforderte zweite Glied; und ferner ist unklar, wie die
Worte xai rä Xiav iv <pavepö> xrX. sich in die Construction einordnen,
ob sie Subject oder Object sind, wenn Subject, welches Pradicat zu
ergänzen, wenn Object, von welchem Verbum sie abhängig sind.
Muret’s und Vettori’s Deutungen kommen im Wesentlichen überein;
jener übersetzt: ea quoque facile suscipiuntur, quae valde in aperto
sunt; dieser umschreibt: ea quoque quae illustri in loco et ante oculos
posita sunt, violant et surripiunt. Allein, wenn dies die richtige Auf
fassung ist, so gehören die Worte nicht an diese Stelle, sondern da
hin, wo die Dinge aufgezählt werden, an welchen sich die Menschen
am ehesten und leichtesten vergreifen: 1373 a 28 y.ai dt jzdvreg v5
tcoXXo'l äoiy.eXv el&Saaiv sc. ääixoOat. Aber wollte man eine Trans-
locirung jenes Passus vornehmen, so würde, abgesehen von ande
ren Schwierigkeiten, das rs in oi r’ ivavrioi ohne Entsprechung
bleiben. Um diesem gerecht zu werden, liegt es dagegen nahe, mit
Änderung der Interpunction das Pradicat XaSynxoi eiaiv auch auf
rä Xiav iv ipxvepS) auszudehnen (XaSynxoi eiaiv oire ivavrioi y.ai rä
Xiav iv tpavspü). Allein während die Zusammenstellung der sich ver
gehenden Subjecte und der Objecte, an denen sie sich vergehen, an
sich nicht befriedigt, liegt auch, wie bemerkt, die Rücksicht auf die
Objecte der Vergehen diesem Zusammenhang überhaupt fern. Diese
Erwägungen leiten auf den Gedanken, dass mit Einsetzung des Arti
kels oi nach xai die ganze Periode in folgende Fassung und Verbin
dung zu bringen sei: Xa3"rjrixoi d’ eiaiv oi r’ ivavrioi roXg iy-yJA-np-aaiv
(olov daSevrig Kepi aixiag y.ai 6 nevyjg y.ai aiaypog nepi [xoiyeiag), xai
(oi) rä Xiav ,iv ipavepS) xai iv öipSaXp-oXg (äpi/Xaxra yäp 3tä ro
p:t)3iva äv oisaSai), xai rä rrjXixaOra xai rä roiavra [sc. äoixovvreg^
ola gr/cT äv elg. Dabei ist freilich nicht zu übersehen, dass dieser
Passus auch so aus der Reihe der übrigen rönoi heraustritt, indem
sowohl der nächst vorhergehende, als auch der unmittelbar folgende
sammt allen übrigen sich an das Pradicat äfhxeiv ouvaroi eiaiv an-
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