Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 2. Band, (Jahrgang 1849)

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stellen muss; denn bei all seiner Brauchbarkeit als Handbuch 
und „Wegweiser” wächst doch der Wissenschaft durch das 
selbe kein neuer Gewinn zu, da es sich grossentheils auf das 
berühmte Werk des Hrn. Cassas gründet. Er trage daher auf 
Rücksendung dieser Werke an. Die Classe stimmt diesem An 
träge bei. 
Der Herr Präsident, Freiherr Hammer-Purgstall, 
setzt die Vorlesung seiner „Uebersiclit der Geschichte der ara 
bischen Literatur” fort. Mit dem Chalifate am Tigris wetteifer 
ten die beiden Chalifate am Quadalquivir und am Kiele, und 
überall erhoben sich die herrlichsten Denkmale arabischer Bau 
kunst, die beiden in Andalus gebauten Städte, deren eine den 
Namen der „Blüthe,” die andere den der „Blühendsten” 
trug, gingen bald zu Grunde; aber die vom Eroberer Aegyp 
tens gegründete Moschee el-Esher, d. i. die Blühendste, 
hat dieselben bis auf den heutigen Tag überlebt. Die Dynastien 
der Beni-Hamdan und der Beni-Buje wetteiferten mit 
den Chalifen in Unterstützung der Gelehrten und Dichter, an 
Liebe für Baukunst und Poesie. 
Den Arabern dankt das Mittelalter die Gründung: der er- 
sten Akademie unter dem Namen der „Brüder der Reinheit,” 
welche ihre Denkschriften in fünfzig Abhandlungen lierausgaben, 
und die Gründung der ersten Universität zu Kairo (am 24. Mai 
1005 n. Chr.) unter dem Namen des „Hauses der Weisheit,” 
während die Bibliothek zu Bagdad, an welcher nur grosse Ge 
lehrte als Bibliothekare angestellt waren , der „Schatz der 
Weisheit” hiess; Medreseen, d. i. hohe Schulen blühten in 
Chorasan schon im vierten Jahrhundert der Hidschret. 
Der Secretär Hr. Wolf liest einen Aufsatz: 
„Ueber ein Denkschreiben Don Diego Hurtado de 
Mendoza’s an Kaiser Karl V., um ihn zu bestimmen, Mai 
lands Besitz nicht aufzugeben.” 
Indem wir als den Verfasser dieses bis jetzt unbekannt 
gebliebenen Denkschreibens Don Diego de Mendoza nen 
nen , sind wir wohl jeder weiteren Nachweisung über ihn ent 
hoben , und haben zugleich das Interesse jedes Freundes der
	        
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