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stellen muss; denn bei all seiner Brauchbarkeit als Handbuch
und „Wegweiser” wächst doch der Wissenschaft durch das
selbe kein neuer Gewinn zu, da es sich grossentheils auf das
berühmte Werk des Hrn. Cassas gründet. Er trage daher auf
Rücksendung dieser Werke an. Die Classe stimmt diesem An
träge bei.
Der Herr Präsident, Freiherr Hammer-Purgstall,
setzt die Vorlesung seiner „Uebersiclit der Geschichte der ara
bischen Literatur” fort. Mit dem Chalifate am Tigris wetteifer
ten die beiden Chalifate am Quadalquivir und am Kiele, und
überall erhoben sich die herrlichsten Denkmale arabischer Bau
kunst, die beiden in Andalus gebauten Städte, deren eine den
Namen der „Blüthe,” die andere den der „Blühendsten”
trug, gingen bald zu Grunde; aber die vom Eroberer Aegyp
tens gegründete Moschee el-Esher, d. i. die Blühendste,
hat dieselben bis auf den heutigen Tag überlebt. Die Dynastien
der Beni-Hamdan und der Beni-Buje wetteiferten mit
den Chalifen in Unterstützung der Gelehrten und Dichter, an
Liebe für Baukunst und Poesie.
Den Arabern dankt das Mittelalter die Gründung: der er-
sten Akademie unter dem Namen der „Brüder der Reinheit,”
welche ihre Denkschriften in fünfzig Abhandlungen lierausgaben,
und die Gründung der ersten Universität zu Kairo (am 24. Mai
1005 n. Chr.) unter dem Namen des „Hauses der Weisheit,”
während die Bibliothek zu Bagdad, an welcher nur grosse Ge
lehrte als Bibliothekare angestellt waren , der „Schatz der
Weisheit” hiess; Medreseen, d. i. hohe Schulen blühten in
Chorasan schon im vierten Jahrhundert der Hidschret.
Der Secretär Hr. Wolf liest einen Aufsatz:
„Ueber ein Denkschreiben Don Diego Hurtado de
Mendoza’s an Kaiser Karl V., um ihn zu bestimmen, Mai
lands Besitz nicht aufzugeben.”
Indem wir als den Verfasser dieses bis jetzt unbekannt
gebliebenen Denkschreibens Don Diego de Mendoza nen
nen , sind wir wohl jeder weiteren Nachweisung über ihn ent
hoben , und haben zugleich das Interesse jedes Freundes der