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.1. Dieme r.
hat mich ein tiefer eingehendes Studium belehrt, dass Manches
was im ersten Anlaufe als fehlerhaft geändert wurde, vollkommen
berechtigt ist, während Vieles wieder sich als verderbt erwiesen
hat, was mir früher entgangen war. Aus den wiederholten Versuchen
das Mangelnde zu ergänzen und das Richtige wieder in sein alles
Recht einzusetzen, sind allmählich die folgenden Anmerkungen und
Verbesserungen hervorgegangen, welche ich hier zur leichtern Be
nützung mit den frühem, insoferne sie noch Geltung haben, ver
einigt, dem gelehrten Publicum vorlege.
Dasjenige wrns sich von dem Leben und den Verhältnissen
unsers Dichters und der Zeit der Abfassung dieses Gedichtes aus den
wenigen gegebenen Anhaltspuncten erheben liess, habe ich in mei
ner Abhandlung über dasselbe und das Pfaffenleben im 3. Theile
meiner Beiträge zusammengestellt. Auch habe ich in der Abhandlung
„über den Bruder Heinrich von Göttweig“ versucht, die Quellen nach
zuweisen, aus denen unser Dichter seine Bildung schöpfte. Es ist
mir hierbei gelungen, viele Belege beizubringen, welche zeigen, dass
er auf der Höhe seiner Zeit stand und die Schriften seiner Zeit
genossen, sowohl die in Prosa als jene in Versen, kannte und benützte.
Dass dies jedoch nicht in sclavischer, sondern, wie es einem wahren
Dichter ziemt, in selbstständiger und schöpferischer Weise geschehen
sei, geht aus der Vergleichung der beigebrachten Stellen aus Honorius
und Anselm deutlich hervor. Vgl. die Anmerk, zu 295, 943 bis 949,
dann die schöne Stelle v. 597 — 635 mit jener des Anselm S. 138.
Nebstdem glaubte ich auch auf ähnliche Stellen in gleichartigen
oder in wahrscheinlich auch von Heinrich herrührenden Dichtungen
hinweisen zu müssen, weil sie entweder die Identität der Verfasser
vermuthen lassen oder die Anschauungsweise und den Ideengang,
worin sich die damalige Zeit bewegte, am besten kennzeichnen.
Vorzüglich suchte ich aber das Verständniss dieser schwierigen
Dichtung zu vermitteln, so dass Jeder der selbe mit den gewöhn
lichen Vorkenntnissen ausgerüstet liest, kaum etwas Wesentliches
hierzu vermissen wird. — Sollten Männer des Faches darin Man
ches finden, was ihnen schon bekannt ist, so mögen sie berück
sichtigen, wie schwer es fällt, hier die rechte Mitte zu treffen, und
dass es, wie häufig die Erfahrung lehrt, wieder Andere gibt, denen
die Sache entgangen oder gerade nicht im Gedächtnisse geblieben
sein mag. — Wenn ich für manche seltener oder in sonst nicht