10
II. Abhandlung: Mayer.
In den grafischen Alpen, in der Nähe der Stadt Ainie
— im Altertum Axima — wurde folgende Inschrift ge
funden : M a t r o n i s A x i m o L. J ul i u s ecc. ... (C. XII.
100) offenbar zu deuten: Matronis et A. Die Identität
der beiden Namen ist unverkennbar, aber auffällig ist, daß
in der Stadt A x - a ein Gott A - u s verehrt wurde.
Altertum allerdings nicht belegt). Cette source, si on
s’en rapporte au Guide Joanne, aurait ä peine changc
du nom, et s’appellerait encore aujourd’hui Ara'ise 11 .
Aber Jullian, an den sich Allmer wendete, fand diese
Quelle nicht und die Bronzetafel verdient kein allzu
großes Vertrauen.
Artaio (Dat.), Beiname Mercurs auf einer In
schrift, welche bei Beaucroissant im Dep. Isere gefunden
wurde (C. XII. 2199), wird mit Artay, dem Namen
eines Feldes in der Nähe des Fundortes, zusammenge
bracht. Da aber die ortskundigen Archäologen den
Namen nicht kennen, so ist diese Identifizierung sehr
fraglich (vgl. C. XII. 1. c.; Allmer in Bev. Epigr. III,
347). Es kommt hinzu, daß einerseits der ON Artay
auch sonst vorkommt, vgl. Artaix im Dep. Saone-et
Loire, anderseits Artaio (Dat.) als GN sich zur D e a e
A r t i o n i (Dat.) stellt (s. Mommsen: Inscriptiones Hel-
veticae 215), infolgedessen gar keine Beziehung zwischen
beiden zu bestehen braucht (vgl. Bev. Celt. IV, 17. Ety
mologische Deutungsversuche bei Bh^s S. 5 und Mac-
culloch S. 24).
In St.-Pe-d’-Ardet (Dep. Ilaute-Garonne) wurden
mehrere Votivinschriften, dem Gotte Art ehe, Ar-
t all e gewidmet, gefunden. Schuckardt (in Iberische
Deklination: Sitzungsberichte der Ak. der Wiss. in AVien,
157/2, S. 11) betrachtet -ahe, -ehe als Kasusendung
(ah e, eli e — a e, -h- soll die beiden Vokale als zwei
Silben hervor heben). Aus diesem Grunde, und wegen
-rd- scheint mir kein Zusammenhang zwischen dem
0- und GN zu bestehen. (S. Holder und C. XIII. 70, 71.)
1 Wenn auch diese Angabe richtig sein sollte, so ist doch ein direkter
Zusammenhang zwischen Ar aus io und Ara'ise sehr fraglich.