Einfluß d. vorchristl. Kulte auf die Toponomastik Frankreichs. 9
zwischen Keltisch und Ligurisch und hätte kaum zu anderen
Resultaten geführt. 1
Ar am o n GN (C. XII. 2971) ist sicher identisch mit
dem bei Nimes befindlichen Ort Aramonr
Ah erb eiste ist eine pyrenäische Gottheit, deren
Namen man auf den Fluß Arboust beziehen wollte. (Die
Inschrift mit dem Namen A. wurde bei Bagneres-de
Luchon gefunden.) Lautlich scheint mir eine Vereini
gung der beiden Namen unannehmbar, da e l in betonter
Stellung nicht zu o u werden kann. Auch fehlt mir über
den Namen jede nähere Auskunft. Eine Vereinigung
wäre nur möglich, wenn Ali erb eiste für *A h er
holst e verschrieben ist.
A n dou n a e? (Dat.) GN auf einer keltischen In
schrift, gefunden bei Collias, Dep. Gard, soll im ON
Andaon (so heißt ein Kloster im Jahre 999, s. D. T. Gard
unter Villeneuve) erhalten sein. Die beiden Namen
ließen sich durch Annahme eines *A nd aun(a) ver
einigen. Aber die Inschrift ist fast ganz unleserlich;
sicher ist nur A n d—, bei der weiteren Ergänzung mag
der ON Andaon selbst mitgeholfen haben. S. C. XII.
5887 gegenüber Rhjs: Proeeedings of the British Aca
demy II, 312—313 der AvSoouvaßo liest.
Auf einer kleinen Bronzetafel unbekannter Her
kunft steht der GN A r au S,ioni (Dat.), den man mit
dem Namen der bekannten Stadt zusammenbringen kann.
Man vgl. dazu Allmer (Rev. Epigr.III, 345) ,A r au si o,
la ville d’Orange divinisee, ou plutot la source, qui avait
en commun avec la ville le nom d ’ A r au s i o (aus dem
1 Wie man sehen wird, stammen sogar die meisten dieser identischen O-
und GN aus der Gegend der Ligurer oder der Iberer, was zur Folge
hat, daß sich unter allen Namen wenige mit echt keltischem Aussehen
finden. —
2 S. Allmer, Rev. Epigr. II, 263; und Ihm in Pauly RE. — Darnach hat
der prov. EN Aramon = ahd. Aramund mit dem gleich lautenden ON
nichts zu tun. Stokes S. 19 vgl. den GN Aramo(n) mit ir. Airem (<
*Arjamon) dem sagenhaften Stammvater des irischen Volkes. Der Ver
gleich ist a priori kaum haltbar, jedenfalls aber nur in dem Falle, wenn
der Ort A. nach dem Gotte A. benannt wurde.