Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 167. Band, (Jahrgang 1911)

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I. Abhandlung: v. Karabacek. 
Unterkleid und die Schuhe sind zinnoberrot, der um die gol 
dene, zugespitzte Kuläh gewundene Turban besteht aus weißem, 
golddurchwirktem Schäsch, dessen hakenförmige Enden golden 
sind. Der nachlässig über die rechte Schulter geworfene Gürtel- 
Schal ist grün, das Buch schwarz mit Goldpressung. Auf dem 
matt grüngelben Hintergrund hebt sich in zartem Goldauftrag 
schwach schimmernd die Gartendekoration ab. Am oberen 
Bande eine leichte Wolkenbildung nach chinesischer Manier. 
Das Gemälde läßt sehr deutlich die energische, sichere Linien 
führung der Vorzeichnung erkennen. In der linken unteren 
Ecke der Künstlername IIIIIIII ü>' Akä . . . ., über den später 
gesprochen werden wird. 
Eine zweite nicht signierte Miniatur, fol. 36 recto (95 X 
174mm),. Abbildung Tafel III, zeigt einen in verzweiflungs- 
yoller Ergebung auf der Erde sitzenden Mann, mit dem Halse 
und der linken Hand in dem Palaheng (AU^ls.), die Füße in 
Ketten. 1 Die Farbengebung ist: Oberkleid blau, Unterkleid 
sepiagelb, die zugespitzte Kuläh zinnoberrot, der Turban weiß 
und golden, der Doppelgürtel-Schal um den Leib karminrot 
und goldgestreift, der über den linken Schenkel herabfallende 
Teil violett. Schuhe braun, ebenso der hölzerne Palaheng. Links 
am Boden ist der untere Teil eines mit Perlen besetzten ge 
raden Schwertes sichtbar, dahinter ein perlenberänderter Napf, 
vor der Figur ein weißes Gefäß mit schwarzer Blumenzier. 
Der Hintergrund mattgelb mit goldener Blumen- und sinesisie- 
render Wolkendekoration. Am unteren Rande rechts der Name 
L'V Tursch Giräi. 
Dagegen fehlen die charakteristischen Hakenbildungen an 
solchen Blättern, die vermöge ihrer Signaturen dem Ali Riza-i 
Abbasi zugesprochen werden müßten, und zwar zunächst an 
der von Herrn Sarre selbst in der Farbentafel (S. 2) veröffent 
lichten Miniatur seines Albums. Ich lese die persische Bei-' 
schrift: 
1 Tavernier 1. c. V, S. 227 sagt vom Palaheng: ,und sandte ihn mit drei 
Prügeln auf dem Halse ins Gefiingnuß'; S. 228: . . und das hölzerne 
Instrument, welches die Persianer Palenck nennen, an etlichen Orten 
aber in Frankreich die Ziege genannt, auf dem Halse hatten . .
	        
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