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Dr. Freiherr Hammer-Purgstall.
SITZUNG VOM 17. JÄNNER 1855.
Gelesen:
Über drei arabische Handschriften der Gothaer Bibliothek.
Von dem w. M. Dr. Freiherrn Hammer-I’urgstall.
III.
Kunde eines arabischen Werkes über Taktik und Strategie, welches zwei
anderen in der Handschrift der Gothaer Bibliothek Nr. 258 beigebunden ist.
Von den in der Handschrift Nr. 258 der Gothaer Bibliothek zu
sammengebundenen drei arabischen Werken, von denen der Inhalt
der beiden vorhergehenden bereits zur Kenntniss der Classe gebracht
worden ist, ist dieses das wichtigste, aber zugleich das mangel
hafteste und am meisten verbundene. Es beginnt mit dem achten
Unterrichte und erst auf den neunzehnten der sieben und
sechzig nicht paginirten Quartblätter beginnt das siebente Ta-
lim ‘) (Unterricht), das neunte Talim fehlt und das zehnte macht
den Schluss des Werkes, welches hiermit beendet zu sein scheint,
da die letzte Zeile eine Anwünschung über den Propheten in dersel
ben guten und leserlichen Schrift der anderen sechs und sechzig
Blätter enthält und ausserdem die Kehrseite des Blattes leer ist. Das
Werk dessen Titel und Verfasser gleich unbekannt, bestand also
aus zehn Talimät, wovon hier die drei letzten unvollständigerhal
ten sind. Was das Wort Tal im betrifft, so ist dasselbe Orientalisten
seit dem Beginne des verflossenen Jahrhunderts aus dem Talimol-
Moteallim 3 ), d. i. der Unterricht des Lernenden bekannt, welches
Hadrian Reland mit der doppelten Übersetzung Friedrich
Rostgaard’s und Abraham’s Ecchellenfis unter dem Titel;
Enchiridion Studiosi zu Utrecht im Jahre 1709 herausgegeben,
heute ist das Wort Talim nicht nur überall wo arabisch gesprochen