Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 152. Band, (Jahrgang 1906)

* («ix v; v. üxrwa 
30 I. Abhandlung: Gomperz. 
Im sogenannten Aristeasbriefe sect. 298 wird der am 
ägyptisehen (später auch am römischen) Hofe übliche Brauch 
erwähnt, über das Tun des Herrschers tagebuchartige Auf 
zeichnungen zu führen. Die ganze den Geschäften gewidmete 
Zeit wird in dem Sätzchen zusammengefaßt: aa % ocv r^epaq 6 
ßaciAs'jc uptqrpix'. ypr,[xax^stv pi/ptq oü '/.aTazoijxriö^. Daß liier die 
Überlieferung mangelhaft ist, liegt auf der Hand. Ob, wie ich 
S. 3 vorschlug, (&paq) nach -ppipac einzusetzen oder ob dieses 
Wort selbst in &pac umzuändern ist, wie später Mendelssohn 
wollte — beide Vorschläge verzeichnet jetzt Paul Wendland in 
seiner Ausgabe p. 79 — verschlägt wenig. Doch dürfte Wend 
land mit Recht mir gefolgt sein, weil die Annahme jener Lücke 
ein gelinderes Heilmittel ist als die Voraussetzung dieser 
Korruptel. 
S. 4, S. 5 v. u. würde es besser heißen: ,— darf man 
wohl die Urform des vom Kyniker Diogenes mit Vorliebe im 
Munde geführten Dichterwortes gewinnen' usw. 
Zum Schutze des von Textkritikern, darunter einst auch 
von mir grundlos angefochtenen, emphatisch gebrauchten av- 
OpuOT; in Euripides’ Fragm. 92 (iVcw z’ acppcov S>v 8<mq avOptnizoq 
yeytl)q | cvjp.ov y.oXo6ei y."s.) habe ich S. 5/6 eine Stelle aus Jam- 
blichos’ llpozpaTixv/.oq cap. 20 (beziehungsweise aus der von diesem 
benützten alt-attischen Sophistenschrift) angeführt. Noch näher 
lag es, auf Platons Gesetze IX 856 b hinzuweisen: 3; av aywv 
si? apyrp/ avöpwftov SouXfika: piv touc vop.ou? y.te., wozu Konstantin 
Ritter in seinem Kommentar völlig zutreffend bemerkt: ,Das 
Wort (av0pwxos) ist stark betont: Oeo? oder vöp.o<; soll im Staate 
herrschen . . . Eine vollständige Verkehrung dieses Verhältnisses 
ist es, wenn ein Mensch über die Gesetze erhoben wird/ Wie 
hier von Menschenherrschaft, so wird anderwärts von Menschen 
scheu oder Menschenfurcht gesprochen. So verstehe ich De 
mokrits Mahnung, man möge die Menschen nicht mehr als 
sich selbst scheuen: p/r)Sev zi paXXov tgu? dvöptkrcouc aiosikOai ewutoö 
y-xs., wo ich daher nicht mit Diels Vor-Sokratiker 452, Z. 21 
zwischen -ou? und dvOpuirous; ein (äXXouc) einschalten möchte. 
Man vergleiche auch zum Obigen, was ich ebd. S. 12 zum Schutz 
des von Kritikern, darunter Bentley, Meineke und Nauck ange 
fochtenen avOpuTOV o'iza in Philemons Fragm. 75 (II 498 Kock) 
zusammengestellt habe; ich hätte noch hinzufügen können
	        
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