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VI. Abhandlung: Jalin.
auf das in der Einleitung meines eben genannten Werkes
(S. V—VIII) Gesagte und bemerke liier nur, daß ich zu einer
anderen Auffassung von der Stellung des Mehri im Kreise der
semitischen Sprachen gekommen bin als der a. a. 0. S. V aus
gesprochenen. Doch wird wohl erst das tiefere vergleichende
Studium des Mehri, Gräwl und Sehrät eine endgültige Lösung
der Frage ermöglichen.
I. Lautlehre.
A, Konsonanten.
Das Mehri hat 28 Konsonanten:
Geräusclilaute Lippenlaute Zahn- u.
Zungenlaute
Verschlußlaute . b, w d, t, t,j, y
Reibelaute .... / d,t, z; s, s, z ;
d • s, s.
Sonorlaute
Nasale m n
l
v
1. Aussprache.
= s, Hemze, Stimmritzen Verschlußlaut, unterscheidet
sich vom c — £, ‘Ayn, welches im Mehri nicht oder nicht mehr
vorkommt, dadurch, daß der Adamsapfel hei seiner Bildung
weniger als bei der des letzteren hinaufgezogen wird, wodurch
der Verschluß nicht so forciert wird wie beim £. 2 Der durch
J
1 ff (= deutschem g, nicht wie in den hadramitischen Texten = Jj)
habe ich nur in den Wörtern geibin (Nasenring), mdgraf (Glas) und
tabboget (eine Fischart) gehört. Es ist also ein Überbleibsel des alt
semitischen 3.
2 Das Hemze als ,Vokalansatz 1 zu bezeichnen, erweckt eine vollkommen
irrige Vorstellung von der Bildung desselben. Darnach müßte das Hemze
in allen Sprachen Vorkommen. Nach dem obigen ist es von dem Ansätze,
mit welchem wir beispielsweise das a in ,aber‘, ,acht‘, das e in ,Eber‘,
,echt‘ bilden, vollständig verschieden. Der Ausdruck ,Vokalansatz“ für’ ist
ebenso nichtssagend wie die Bezeichnungen ,emphatisch“ und ,stimmhaft“.
Gaumenlaute Kehllaute
vordere hintere
(g), 1 *
2
b, g
h, h