Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 13. Band, (Jahrgang 1854)

Pflege der Geschichte und Statistik in Österreich. 
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„ihrer Mitglieder und durch Ermunterung und Unterstützung 
„fremder Leistungen zu fördern“ u. s. w. 
Sie unterscheidet sich dadurch von allen andern gelehrten Kör 
perschaften welche sich auf die Leistungen ihrer Mitglieder 
beschränken. — Sie hat die grossartige Bestimmung, das Centrum der 
wissenschaftlichen Bestrebungen (in gewissen Zweigen) in unserem 
Vaterlande zu werden. 
Chmel will nun zeigen, was in dem kurzen Zeiträume von sechs 
Jahren (2. Februar 1848 die Eröffnung) durch die kaiserliche Aka 
demie auf dem Felde der „Geschichte und Statistik“ von Mitglie 
dern und Nicht-Mitgliedern geleistet wurde, so wie er später auch 
die Leistungen der übrigen vaterländischen Gesellschaften, Institute, 
Vereine und Privaten besprechen möchte, um daraus die Nothwendig- 
keit zu erweisen, früher oder später diesem Centrum sich zu 
nähern. 
Er theilt seine Aufgabe in die gewöhnlichen vier Abtheilungen, 
in denen er das „Alterthum, das Mittelalter, die neuere 
Zeit (seit 1S26) und die neueste Zeit (seit Kaiser Joseph II., dem 
Schöpfer einer neuen Zeit in Österreich) mit der Gegenwart“ 
besprechen will. 
Er glaubt, die kaiserliche Akademie habe insbesondere die Auf 
gabe, die sorgfältigste Pflege dem ersten wie dem letzten Zeit 
räume angedeihen zu lassen. 
„Für unsern Kaiserstaat ist aber“ (sind seine Worte in der Ein 
leitung) „insbesondere Statistik und die mit ihr verknüpfte Geo 
graphie und Topographie von grösster Wichtigkeit, ihre 
„Pflege kann und wird am meisten beitragen, ein lebendiges Bewusst 
sein der Vorzüge unsers Vaterlandes und seiner Stellung, seines 
„Berufes, zu wecken und zu nähren.“ 
„Wie viel wäre in dieser Hinsicht zu leisten, welch herrliches 
„Feld, was für eine schöne Aufgabe! — Die Geographie, Etlino- 
„graphie, Topographie und Statistik des österreichi 
schen Kaiser Staates in Verbindung mit den dazu gehörigen theil- 
„weise schon vorhandenen vortrefflichen Karten wäre eben so gut 
„der Gegenstand einer langjährigen unter nicht Wenige zu verthei- 
„lenden Arbeit, als es zum Beispiele die geologische Untersuchung 
„unseres Vaterlandes ist. Denn ein Einzelner mit höchstens zwei 
„bis drei (wenn auch noch so fleissigen) Mitarbeitern kann eine so
	        
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