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V. Abhandlung: Büchler.
ticale erscheint, da es entweder nach Munach oder Pazer,
oder vor Azla, Munach oder Geresch steht, somit offenbar einer
zweiten, zur Andeutung des ausgefallenen Verbindungsstriches
nothwendigen senkrechten Accentlinie gesetzt ist. Wann diese
Substitution oder Verschmelzung zweier verschiedener Ele-
mente stattgefunden, lässt sich ebensowenig ermitteln, wie die
Thatsache, wann man anfing die dem Maqqeph entgegenge
setzte Verticale anzuwenden; doch steht es fest, dass sie statt-
gefunden hat, was sich auch noch aus dem Folgenden erweisen
lässt: Wir ersahen aus zwei masoretischen Angaben, denen
zahllose Einzelbelege zur Seite stehen, dass das Pazer eine von
den übrigen in Bezug auf Nichts verschiedene Verticale sei, der
jedoch, wenn sie auf die losgelöste Partikel gesetzt ist, die zweite
zur Bezeichnung der Loslösung erforderliche Perpendiculäre
fehlt; sollte hier eine ständige Ausnahme angenommen werden
müssen? Keinesfalls; denn es folgt dem Pazer, so oft es die
genannte Bestimmung hat, Munach oder T’lischa, woraus sich
denn einfach ergibt, dass T’lischa eine verticale Linie vertritt. 1
Einen deutlichen Beweis hiefür liefern auch die von der Ma-
sora" als Ausnahmsfälle gezählten Stellen, wo Lgarmeh un
mittelbar vor Qadma-Azla gesetzt ist; wenn wir nämlich von
den 11 Versen diejenigen prüfen, wo dem mit Lgarmeh ver
sehenen Worte noch andere voraufgehen, wie Genes. 28, 9;
I Sam. 14, 8, 47; II Sam. 13, 32; II Reg. 18, 17; Jes. 36, 2;
Jerem. 40, 11; Ezech. 9, 2, so sehen wir, wenn noch ein Wort
vorher steht, dieses mit Pazer, wenn zwei, sie mit zweien Munach
versehen; die ersten zeigen es nun offenbar, dass das Lgarmeh
mit seinem Munach an Stelle eines T’lischa steht; 3 wir wissen
1 Die wenigen Fälle, in denen wir dem Pazer Doppelgeresch folgen sehen,
gehören nicht in diese Kategorie; erstens, weil ihnen die Verticale vor-