Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 105. Band, (Jahrgang 1844)

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Krall. 
Fundament geschaffen worden. Aufgabe der philologischen 
Forschung wird es sein, den Zusammenhang der in den demo 
tischen Texten vorliegenden Sprache mit dem Koptischen im 
Einzelnen zu erweisen. Dann wird man erst zu einer erfolg 
reichen wissenschaftlichen und methodischen Erforschung der 
in den- hieratischen Urkunden der Kamessidenzeit niedergelegten 
Sprache fortschreiten und den Beginn einer historischen Gram 
matik des Aegyptischen machen können. Doch bis dahin hat 
es weite Wege; vorläufig gilt es noch die Lesung der demo 
tischen Texte in allen Details festzustellen. Es kann dies nur 
dadurch erzielt werden, dass für jede demotische Gruppe die 
entsprechende hieratische, beziehungsweise hieroglyphische Ur 
form nachgewiesen wird. Denn so lange man dies zu thun 
nicht im Stande ist, kann höchstens von einem Errathen, nicht 
von einem Lesen die Rede sein. 
Vergleicht man die hieratischen Papyrus der Ramessiden- 
zeit mit den demotischen Texten der Ptolemäerzeit, so sieht 
man leicht, dass hier zwei verschiedene Schriften vorliegen. 
Nimmt man dagegen einen sogenannten demotischen Text aus 
der Zeit der Könige Tearko, Psametik I. und selbst Amasis II. 
in die Hand, so steht man einem eigentümlichen Gemenge 
hieratischer und demotischer Zeichen gegenüber. Ebenso be 
kannt ist es, dass in dem Späthieratischen eine Menge demo 
tischer Ligaturen vorkommt. Für die Erforschung der Ueber- 
gänge der demotischen Schrift aus der hieratischen, für die 
Feststellung der verschiedenen Stadien, Avelche die einzelnen 
hieratischen Gruppen durchmachen mussten, bevor sie die 
Form erhielten, die sie in der demotischen Schrift haben, bietet 
sich hier ein weites Arbeitsfeld dar, welches uns als Preis 
die Entzifferung der Tearko- und Psametiktexte bringen wird. 
Revillout, Roman . Le Roman de Setna. 
Stern Koptische Grammatik. 
Chamois Da die Lesung des Namens des Helden des demo 
tischen Papyrus Nr. 5 von Bulaq zweifelhaft 
ist, so bediene ich mich des zweiten Namens, 
dessen Lesung ganz sicher ist (vgl. unten S. 332) 
Chamois, und citiere, ohne Rücksicht darauf, 
dass die zwei ersten Seiten des Manuscripts 
verloren gegangen sind, nach der Originalpa 
ginierung desselben.
	        
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