330 Krall. Fundament geschaffen worden. Aufgabe der philologischen Forschung wird es sein, den Zusammenhang der in den demo tischen Texten vorliegenden Sprache mit dem Koptischen im Einzelnen zu erweisen. Dann wird man erst zu einer erfolg reichen wissenschaftlichen und methodischen Erforschung der in den- hieratischen Urkunden der Kamessidenzeit niedergelegten Sprache fortschreiten und den Beginn einer historischen Gram matik des Aegyptischen machen können. Doch bis dahin hat es weite Wege; vorläufig gilt es noch die Lesung der demo tischen Texte in allen Details festzustellen. Es kann dies nur dadurch erzielt werden, dass für jede demotische Gruppe die entsprechende hieratische, beziehungsweise hieroglyphische Ur form nachgewiesen wird. Denn so lange man dies zu thun nicht im Stande ist, kann höchstens von einem Errathen, nicht von einem Lesen die Rede sein. Vergleicht man die hieratischen Papyrus der Ramessiden- zeit mit den demotischen Texten der Ptolemäerzeit, so sieht man leicht, dass hier zwei verschiedene Schriften vorliegen. Nimmt man dagegen einen sogenannten demotischen Text aus der Zeit der Könige Tearko, Psametik I. und selbst Amasis II. in die Hand, so steht man einem eigentümlichen Gemenge hieratischer und demotischer Zeichen gegenüber. Ebenso be kannt ist es, dass in dem Späthieratischen eine Menge demo tischer Ligaturen vorkommt. Für die Erforschung der Ueber- gänge der demotischen Schrift aus der hieratischen, für die Feststellung der verschiedenen Stadien, Avelche die einzelnen hieratischen Gruppen durchmachen mussten, bevor sie die Form erhielten, die sie in der demotischen Schrift haben, bietet sich hier ein weites Arbeitsfeld dar, welches uns als Preis die Entzifferung der Tearko- und Psametiktexte bringen wird. Revillout, Roman . Le Roman de Setna. Stern Koptische Grammatik. Chamois Da die Lesung des Namens des Helden des demo tischen Papyrus Nr. 5 von Bulaq zweifelhaft ist, so bediene ich mich des zweiten Namens, dessen Lesung ganz sicher ist (vgl. unten S. 332) Chamois, und citiere, ohne Rücksicht darauf, dass die zwei ersten Seiten des Manuscripts verloren gegangen sind, nach der Originalpa ginierung desselben.