Hofier.
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von da mindestens drei Tage bis Orense, wo er Abends 6 Uhr
—• wir wissen am 6. Juni — ankam. Nun haben wir einen
chronologischen Anhaltspunkt daran, dass die Unterhandlungen
den Tag nach der Ankunft des Primas mit K. Philipp und
dann mit seinen Rathen geführt wurden. Letzteres geschah am
Tage vor den Sacramentalia, das ist eben Frohnleichnamstag,
welcher 1506 auf den 11. Juni fiel. Somit kann man den 10. Juni
als Anfang der Unterhandlungen und den 6. Juni als Tag der
Ankunft Philipps und des Primas in Orense ansehen, und Gomez
ist in seiner Zeitangabe durch sich selbst widerlegt: nicht im
Mai, sondern im Juni unterhandelte Jimenes. Dieses ist denn
doch ebenso sicher, als dass die Behauptung desselben Schrift
stellers, Philipp habe sich zwanzig Tage in Orense und dessen
warmen Bädern aufgehalten, pag. 70, unrichtig ist. Wenn aber,
auf Gomez und Petrus Martyr sich stützend, ein neuerer deut
scher Schriftsteller im Leben des Jimenes behauptete: ,man sei
zweifelhaft, ob es mein - kleinlich oder böslich war, wenn Philipp
jetzt wie ein Dieb sich in die Gebirge Nordspaniens vergrub,
um seinem Schwiegervater nicht begegnen zu dürfen; das odiunt
cpiem laeserint trat auch bei ihm ein, nebst der natürlichen Un
behaglichkeit, dem unters Antlitz zu treten, den er eben durch
die Verwerfung des Vertrages von Salamanca und dadurch ge
kränkt hatte, dass er der Tochter den Verkehr mit dem Vater
verbot', 1 so enthält diese Darstellung so viele Irrthümer als
Worte. K. Philipp einen Dieb zu nennen war kein Grund vor
handen, da man ihm Castilien genommen hatte. Auch pflegen
Diebe nicht, von sämmtlichen Granden eines Königreiches be
gleitet, an der Spitze eines Heeres heranzuziehen. Man darf
doch nicht ausser Acht lassen, dass es sich längst nicht mehr
um eine persönliche Auseinandersetzung zwischen zwei Mon
archen handelte, sondern einfach um die Frage: solle Castilien
Einen König haben oder die Monstrosität eines dreifachen König
thums? Da Ferdinand selbst den Primas beauftragt hatte, zu
unterhandeln, so ging er auch in den Grundsatz ein, dass eine
Fürstenzusammenkunft erst dann stattfinden solle, wenn die
wichtigsten Controversen durch reifliche Besprechun
gen der beiderseitigen Unterhändler bereits geordnet
i Hefele S. 210.