Zur historischen Topographie von Persien.
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Name Avakaena voraussetzen. Auch für, Säwah ist die Neben
form Säwag d. i. pahl. Qavaka (vgl. baktr. cava, yavanh
,Gedeihen, Segen, Nutzen“, cevi ,nützlich“) wohlbezeugt; viel
leicht war vor Alters auch (Javakaena, Cevakaena in Gebrauch.
Wir lesen in der Tabula ostwärts von Ecbatana eine Station
Sevavicina, die ganz wie eine Latinisirung des ursprünglichen
SEVACINA aussieht; das Itinerar lautet: Ecbatanis Parthorum
'XXXVII' Anarus 'XX' Sevavicina 'XI' Thennantica 'XX'
Orubicaria. Unseres Erachtens war der ursprüngliche Verlauf
der Strecke derartig:
«u
ECBATANIS
■XVII
A N A R V S
•XX' I
SEVACINA
•XI-
TH ERMANTICA
•XV-
ORVDICARIA.
XXX VII •
Dass hier mit ECBATANIS (denn Parthorum ist offenbar
später Zusatz) eine neue Route beginnt und HECATONPOLIS
= ’Eyißdiava soXic räumlich und buchstäblich gesondert erscheint,
erklärt sich nur aus der Annahme, dass die zugrunde liegende
Weltkarte nach einem griechischen Schriftwerk eonstruirt worden
ist, das bloss Wegbeschreibungen und nicht zugleich kartogra
phische Darstellungen bot; Ecbatana, der Ausgangspunkt zweier
und mehrerer Wege, wurde irrthümüch auf der Weltkarte an
zwei verschiedenen Stellen angesetzt. — Wir haben die gänz
liche Uebereinstimmung der Zahlangaben der Tabula mit den
Distanzen der arabischen Geographen bezeugt gefunden; nun
sehen wir, dass die arabischen Itinerare von Hamadän nach
Säwah genau 37 Farsakh rechnen, und dass anderseits in der
Tabula hinter Ecbatanis die Zahl ■ XXXVII • verzeichnet steht;
diese Zahl hat offenbar die Wegdistanz nach Sevacina ausge
drückt! Bei Anarus XX- müssen wir einen ähnlichen Vorgang,
wie oben bei Concobar -XV' annehmen, nämlich: anfängliche
Setzung der Gesammtdistanz • XXXVII • und nachträgliche,
' 0 '"irrende Einschachtelung der zweiten Theildistanz vor der
Endstation. ANARVS (vgl. neupers. anar, nar ,Granatapfel“;