Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 102. Band, (Jahrgang 1883)

Zur historischen Topographie von Persien. 
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(Notices et Extraits des msc. XIV, p. 252). Die Stadt hatte 
einst schöne Gebäude, feste Mauern aus Lehm und einen grossen 
Marktplatz; ihre Bltithe dauerte bis in die Zeit der Mongolen- 
stiirme; sie war ein Sitz der Gelehrsamkeit, und die Tataren sollen 
hier a. IL 617 eine der reichsten Bibliotheken vernichtet haben. 
Das Nuzhet nennt einige Anhöhen der Umgegend; ein Hügel, 
1 Farsang gegen das südliche Kharraqan hin, soll in einer Höhle 
natürliche Steinfiguren aufweisen; auf einem andern wachsen 
Heilkräuter. Das Gebiet von Säwah war in vier Rustäqe ein- 
getheilt und zählte 105 Orte, darunter Ulusgird und Angiräbäd 
(oder Anglläwä). Marco Polo verbindet mit Saba die Sage von 
den heiligen drei Königen; Iosafat Barbaro berechnet die Häuser 
zahl auf 1000, auch sein Genosse Contarini nennt Seva. Zur 
Zeit der Bltithe von Hormuz berührte Gärcias de Silva Figueroa 
Saba, Le Brun lieferte ein Abbild der Stadt, und Chardin schil 
derte den unerfreulichen Eindruck, den der sterile Boden mit 
seinen Sand- und Staüballuvionen und die drückend schwüle 
Luft auf ihn machten. Eine Schilderung aus der Neuzeit ver 
danken wir dem englischen Consiü Keith E. Abbott (Journal of 
the royal geogr. soc. XXV, London 1855); ihm zufolge umfasst der 
District von Saweh 32 Ortschaften; die Stadt zählt 300—400 
Häuser mit 1000 Familien und ist ganz in Verfall, überall 
Ruinen und Schutt; sie producirt gleichwohl Weizen, Gerste, 
Reis, Baumwolle, Melonen, Feigen, Trauben und gute Granat 
äpfel; alles Wasser ist brackisch, der Boden mit Salz impräg- 
mrt; eine kurze Strecke ostwärts zieht sich ein schmaler, langer 
Kawcr, der Beginn der khorasänischen Wüste, zungenartig ins 
Land. Abbott kam von Teheran über Zerend, zog von Saweh 
über Bägh-i-seikh nach Megidäbäd, überschritt den Qara-cai, 
dessen Canäle 13 Ortschaften speisen, und ging an dem iso- 
lirten Steinsalzhügel Köh-i-nemek (oder -nemeklän, Gidan-gelmez, 
Koh-i-telism) vorüber nach Kum, 40 Miles von Saweh. — Wir 
fügen hier die Route aus dem Nuzhet hinzu: Sultaniyah 24 Fars. 
Sekzäbäd jUyCu) 6 Fars. Ri bat Hägeb 7 Fars. Ribät 
Dnänlq (= Däung) 5 Fars. Sahr Säwah 4 Fars. Sahr 
Awah Sj\ 6 Fars. Qomm; die Araber rechnen von Säwah nach 
Qomm 12 Fars. — Awah begegnet auch in einem Itinerar 
Muqaddasi’s: Kereg (jetzt Kez-zäz) drei Tagereisen Barzäniyän 
ein lag Awah s 5 l, dann ostwärts drei Tagereisen über Deh-Garrä
	        
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