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Steinbeil.
und B a 11 i n g’s Versuchen fort, welche ich in meiner früheren Ab
handlung Pag. 18 anführte. Die Begründung hiervon, sowie die alles
* hier Angeführten, kann aber in diesem Auszuge nicht gegeben wer
den, sondern ist in der später erscheinenden ausführlichen Ab
handlung nachzulesen.
Rcctification des Gehaltmessers der optischen Bierprobe.
Von dem c. M. Sectionsrath Steinheil.
Das Instrument besteht im Wesentlichen aus 2 von Parallelglä
sern gebildeten Flüssigkeitsprismen, deren brechende Winkel gleich
sind, aber eine entgegengesetzte Lage haben. Wird in beide Pris
men dieselbe Flüssigkeit, z. B. Wasser gegossen, so bilden die beiden
Prismen zusammen einen Körper, welcher sich optisch wie ein dickes
Parallelglas verhält. Es erscheint nämlich ein Object, das in der
Normale der einen Brechungsfläche liegt, von der Normale der andern
äusseren Brechungsfläche aus betrachtet in derselben Richtung, als
wenn zwischen Object und Auge sich kein Parallelglas befinde.
Um die Richtung des Objectes zu Pixiren, ist auf dem Mikrometer
schuber des Instrumentes, parallel zur Kante der Prismen, ein feiner
Metallfaden befestigt; um die Richtung des Auges constant zu erhal
ten, ist auf der dem Mikrometerschuber entgegengesetzten Seite der
Prismen ein Mikroskop angebracht. DieAxe des Mikrpskopcs fällt mit
der Normale der äusseren Brechungsflächen der Prismen zusammen
und ihre Verlängerung trifft auf den feinen Metallfaden.
Wenn der Metallfaden im Mikroskop deutlich gesehen werden
soll, so muss, in beiden Prismen dieselbe Flüssigkeit vorausgesetzt,
das Ohjectiv des Mikroskopes diejenige Lage erhalten, bei welcher
das Bild des Metallfadens in derselben Ebene mit dem Fadenkreuze
des Oculars liegt.
Man schraubt daher zuerst die Oeularlinse so weit heraus, dass
das Fadenkreuz des Oculars vollkommen scharf begrenzt erscheint,
wenn man mit der Probe gegen den hellen Himmel oder gegen eine
Lichtflamme sieht. Nun werden die Schrauben, an welchen das Ob-
jectiv des Mikroskopes, in des letztem Axc, verschoben werden kann,
etwas gelöst und das Ohjectiv entweder gegen das Auge her, oder
von demselben hinweg geschoben, bis auch das Bild des Metallfadens