Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 6. Band, (Jahrgang 1851)

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vorhin genannten Maiforelle durch zahlreichere intensivere Flecken, 
fest ansitzende Schuppen, einen rechtwinkeligen Kiemendeckel 
rand, Zähne die auf dem Pflugschaarheine nur eine, nicht zwei 
Reihen bilden, ferner durch eine andere Laichzeit und den Auf 
enthalt in geringeren Tiefen, weit verschieden. Ihre gegenwär- 
tigeStelle imSystemc muss sie unter derGattung Fario Valenc. 
einnehmen, von welcher bisher nur zwei europäische Arten: Fario 
argenteus Val. (Salmo Trutta Bloch), aus der Nordsee in 
die Flüsse aufsteigend, und Fario lemanus Val. dem Rone- 
gebietlic angehörig, bekannt waren, die beide von unserer Lachs 
forelle leicht zu unterscheiden sind. Ich schlage für die ober 
österreichische Lachsforelle den Namen ihres ersten Beschrei- 
bers als specielle Bezeichnung vor und nenne sie: Fario Marsilii. 
Unter den vulgären Bezeichnungen: S a i b 1 i n g und S c h w a r z- 
reutl versieht man gewöhnlich nur eine und dieselbe Art in Be 
ziehung auf ihre verschiedene Grösse, und es hat sich auch 
wirklich durch neuere Versuche erwiesen, dass die berühmten 
Schwarzreutin des hinteren Lambathsees, in den grösseren vor 
deren Lambalhsee eingesetzt, zu Saiblingen werden. Anders 
verhält es sich jedoch mit dem Königsseer Sclivvarzreutl der 
nimmermehr zum Saiblinge wird, denn bei diesem stehen die 
Zähne vorne auf derPflugschaarplatle in einer einfachen Querreihe, 
während sie am Sciiblinge an derselben Stelle ein gleichseitiges 
Dreieck bilden; imUebrigen sehen sich diese Fische, die oft durch 
locale Verhältnisse oder verschiedenartige Nabrune: der Farbe 
nach sehr variren, ziemlich ähnlich. Linnee hat unseren Saib 
ling, als dessen Typus der köstliche Alt - Ausseer - Saibling 
angesehen wird, aus der Gegend von Linz, woselbst kein anderer 
als der Saibling mit dem Dreiecke vorkommt, erhallen und ihn 
Salmo Salvelinus genannt. Valenciennes, der aber zufällig ein 
Schwarzreutl aus dem Königssce bei Berchtesgaden untersucht 
haben mag, hat in der grossen Hist. nat. des poissons diesen 
letzteren unter dem Namen Salmo Salvelinus Linn. beschrieben. 
Es liegt also klar, dass der Linneeische Name der ursprünglich 
damit bezeichneten Art erhalten und dem Salmo Salvelinus der 
Hist. nat. des poissons ein anderer gegeben werden müsse, wofür 
ich, da die Art früher nicht bekannt war, die Bezeichnung 
Salmo monostichus vorschlage.
	        
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