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neue und nützliche Schöpfung einer noch nirgends vorhandenen
Professur über Paläontologie, zu Theil werden könnte.
Das w. M., H. Prof. Brücke, hielt einenVortrag : „über die
MechanikdesKreislaufesbeiden Schildkröten.” Er
beschrieb zunächst den Bau des Herzens und zeigte, dass das, was man
gewöhnlich als Rudiment der Kammerscheidewand bezeichnet, eus
nichts anderem besteht, als den hier sehr stark entwickelten Pa-
pillarmuskeln , welche sich mit feinen netzförmig verzweigten Fä
den an die Atrioventricularklappen heften, und dass man mit mehr
Recht eine Fleischleiste, welche neben dem Eingänge in die Lun
genschlagader beginnend gegen die rechte Wand des Herzens hin
zieht, als unvollkommenes Septum ventriculoru m bezeichnen
könne. Er macht ferner darauf aufmerksam , dass sich nicht alle
Theile des Ventrikels gleichmässig zusammenziehen, sondern zuerst
vorherrschend die schwächere rechte, zuletzt vorherrschend die
muskulösere linke Herzhälfte. Zuerst also werde das venöse Blut
ausgeleert und ihm rücke das arterielle nach. Das venöse Blut
lliesse in Lungen-und Körperarlerien zugleich, das arterielle aber
ausschliesslich in die Körperschlagadern , indem der Eingang in
die Lungenschlagader während der Kammersystole durch Muskel-
contraction und mit Hilfe eines an demselben befindlichen Knor
pelplättchens verschlossen wird. Der Act der Verschliessung der
Lungenschlagader wird äusserlich bemerkbar durch eine Einschnü
rung , welche sich an ihrer Basis gegen die Mitte der Kammer
systole bildet.
Dass gegen das Ende der Kammersystole kein Blut mehr in
sie einströmt, zeigt die Beobachtung ihres Pulses. Sie erreicht
nämlich ihre höchste Spannung merklich früher als die Körperschlag
adern, und ist schon vor Beendigung der Kammersystole wieder
im Zusammensinken begriffen. Hieraus folgt:
1. Dass bei den Schildkröten ebenso wie bei den höheren
Wirbelthiercn der grosse und der kleine Kreislauf durch ungleich
s harke Triebkräfte im Gange erhalten werden.
2. Dass die Lungenschlagadern rein venöses Blut führen, die
Körperschlagadern aber arterielles gemischt mit vonösem, wiediess
luch die Farbe des Blutes aus beiden Arten von Gefässen bestätigt.