Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 2. Band, (Jahrgang 1849)

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Von Mineralquellen sind hauptsächlich solche , die als Ge 
sundbrunnen benützt werden, vielfältig untersucht, doch bleibt 
auch hier noch viel zu thun übrig. 
In Beziehung der Sammlungen endlich ist das vom Fürsten von 
Lobkowicz gegründete und Haidinger’s Leitung unterstehende 
montanistische Museum in jeder Beziehung geeignet, den Anforde 
rungen in dieser Hinsicht Genüge zu leisten. Es ist diess der ein 
zige Punkt, in welchem wir den Vergleich mit dem Auslande nicht 
zu scheuen brauchen; doch wird in Kurzem der stets anwach 
senden Menge interessanter Gegenstände wegen, eine Erweite 
rung der Lokalitäten dieser Anstalt nöthig erscheinen. 
Professor v. Ettingshausen überreicht nachstehenden 
Beitrag zum Beweise des Lehrsatzes vom Paralle- 
logr am me der Kräfte: 
Die Zusammenstellung der Materialien zu einem Lehrvortrage 
der analytischen Mechanik lenkte meine Aufmerksamkeit kürzlich 
wieder auf die Beweisführung für den Lehrsatz vom Parallelo 
gramme der Kräfte. Offenbar verdienen strenge und directe Be 
weise vor solchen den Vorzug, worin willkürliche Vorausset 
zungen oder fremdartige Hilfsmittel angewendet werden. Darum 
halte ich es, wenigstens in einem strengwissenschaftlichen Lehr 
gebäude, nicht für angemessen, die Zusammensetzung der Kräfte 
auf die Zusammensetzung der Bewegungen zu gründen, denn 
dieser Vorgang nöthiget zu einer Annahme, deren man auf dem 
rein statischen Felde nicht bedarf. Eben so haben in meinen 
Augen die Beweise einen geringeren Werth, in welchen die Zu 
sammensetzung der an einem gemeinschaftlichen Angriffspuncte 
angebrachten Kräfte aus ihrer Wirkungsweise an einem Hebel 
oder an einem Systeme unveränderlich mit einander verbundener 
Puncte, auf die man die ursprünglich gegebenen Kräfte verset 
zen kann, erschlossen wird, weil die Resultirende zweier auf 
einen Punct wirkender Kräfte schon gegeben ist, wenn auch 
nur dieser einzige Punct existirt; daher die Vorstellung anderer 
mit ihm verknüpfter Puncte durchaus nicht von der Natur der 
Sache geboten erscheint.
	        
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