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Hochstetter. Über die Lage der Karlsbader Thermen etc.
beständen für Karlsbad in Vorschlägen zu einer richtigen Behandlung
der Gebirgsoberfläche im Gebiete der Quellen bei vorzunehmenden
Bauten u. dgl., und der Ausflussöffnungen der Quellen selbst, oder in
Angabe von Punkten, wo ohne Nachtheil für die übrigen Quellen leicht
neue Quellen erbohrt-werden könnten, oder wohin, als an passendere
Orte, die alten Quellen geleitet werden sollten — sollen solche prak
tische Resultate gezogen werden, so entsteht die Aufgabe einer genauen
Detailaufnahme in möglichst grossem Massstabe, etwa Viooo der Natur.
Auf einem Plane in diesem Massstabe Hesse sich noch jede wichtige
Felsspalte, jeder Hornsteingang genau in seiner örtlichen Lage an
geben. Erst aus einer solchen Aufnahme Hessen sich alle die Resul
tate ziehen, die als Grundlage dienen sollten, wenn es sich um die
Erfüllung der „pia clesideria“ für Karlsbad handelt, um eine Neu
gestaltung der Umgebungen des Sprudels und des Mühlbrunn. Der
rationelle Betrieb eines Bergbaues erfordert eine genaue Grubenkarte.
Für Karlsbad aber scheint eine genaue Quellenkarte aus ähn
lichen Gründen ein Bedürfniss und eine Nothwendigkeit zu sein. Ich
rechne siemitzu den „pia desideria“, die von Männern ausgesprochen
wurden, denen das Wohl dieses berühmten und besuchten Badeortes
am Herzen Hegt. Eine solche Quellenkarte müsste nicht blos begrün
dete und unbegründete Besorgnisse in Betreff der Quellen, an deren
Existenz die Existenz der ganzen Stadt gebunden ist, beseitigen,
sondern könnte auch zu Resultaten führen, die, von kräftiger und
geschickter Hand ausgeführt, wesentlich zum Aufblühen des Bade
ortes dienen würden.